Smith & Espargaro: Herzinfarkt-Gefahr beim Teamchef!
Bradley Smith hatte sich für den Brünn-GP viel vorgenommen
Am Ende überwog bei Tech3-Teamchef Herve Poncharal wahrscheinlich die Freude, doch der Brünn-GP war für den Franzosen ein nervenaufreibendes Unterfangen. «Ganz ehrlich, das war ein harter Tag für mein Herz», scherzte Poncharal nach der Zieldurchfahrt seiner Schützlinge. «Ich muss mit Bradley und Pol reden: Ich werde alt und was die beiden auf der Piste vollziehen, gefährdet meine Gesundheit!»
Vielleicht machte Poncharals Herz Freudensprünge? Denn mit den Positionen 7 und 8 sorgten Bradley Smith und Pol Espargaro beim Brünn-GP für zwei solide Ergebnisse.
Smith legte bereits im Qualifying einen fünften Rang vor und meinte, für ein Top-Ergebnis bräuchte er einen guten Start... besser als am heutigen Sonntag ist der Tech3-Pilot wohl noch nie in ein MotoGP-Rennen gestartet: Vor der ersten Kurve katapultierte sich der Brite hinter dem späteren Sieger Jorge Lorenzo auf die zweite Position, doch innerhalb nur vier Kilometern wurde der 24-Jährige auf sechste Position durchgereicht. Nach 22 Runden sah er als Siebter das Ziel.
Smith ist dennoch zufrieden. «Unser Schwachpunkt scheint weiterhin die Startphase zu sein, da verlieren wir zu viel Zeit», meinte der Brite. «Es ist ein schöner Erfolg, wieder das beste Kunden-Bike zu sein. Das Ergebnis ist ein guter Abschluss eines positive Wochenendes. Trotzdem ist es ziemlich frustrierend, 21 sec auf die Spitze zu verlieren – das scheint wohl im Moment unser Level zu sein. Wegen dem Wetter habe ich mich auf ein Spielchen eingelassen und vorne den mittleren Reifen verwendet. Als ich den Ducati-Piloten folgte, habe ich ihn etwas überhitzt, deshalb musste ich zurückstecken.»
Seinen fünften WM-Rang will Smith bis zum Saisonende verteidigen. «Ich habe Punkte auf meinen Teamkollegen gut machen können und habe nicht zu viel auf Dovizioso eingebüsst», überlegt Smith. «Ich werde mich mächtig ins Zeug legen, um diesen Rang zu halten.»
Dass er sich seinem Teamkollegen als Achter nur um 1,5 sec geschlagen geben musste, wurmt Pol Espargaro gewaltig. «Natürlich kann ich mit dem Ergebnis nicht komplett glücklich sein», betont der Spanier. «Wir konnten aber das Verhalten des Motorrades in den Bremszonen und in den Kurven verbessern – ich war dort besser als mein Teamkollege! Leider hatte ich schlechten Grip vom Hinterreifen. Ich war überrascht, dass die anderen dieses Problem nicht zu haben schienen. Ich denke aber wir werden das noch in den Griff bekommen.»
Espargaro überholte in der Gesamtwertung Honda-Ass Cal Crutchlow, der nach seinem Sturz punktelos blieb, und ist nun WM-Achter.