Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Stefan Bradl (18.): «Das kotzt mich tierisch an»

Von Sharleena Wirsing
Sechstes Rennen für Aprilia, zum fünften Mal punktelos. Stefan Bradl drückte im Rennen aus Versehen den Pitlane-Limiter – und musste deswegen einen weiten Umweg neben der Strecke machen.

Nach dem starken 13. Startplatz kam der Regen am Sonntag in Motegi für Stefan Bradl zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Der Aprilia-Werkspilot kam schon im Warm-up über Rang 24 nicht hinaus, lag im Rennen nie in den Punkterängen und kam nach einem zeitraubenden Ausritt nur als 18. ins Ziel. Mit 1,46 Minuten Rückstand auf Sieger Pedrosa.

«Ich bin aus der Kurve 4 rausgefahren und hatte gemerkt, dass ich die Traktionskontrolle erhöhen muss. Aber der Knopf für die Traktionskontrolle befindet sich direkt neben dem Pitlane-Limiter. Und genau in dem Moment, als ich den Knopf gedrückt habe, ist mir das Vorderrad hoch gekommen», schilderte Bradl. «Ich hatte einen Schüttler am Lenker und bin aus Versehen an den Pitlane-Limiter rangekommen. Als ich die nächste Kurve angebremst und das Gas zugedreht habe, hat das Hinterrad blockiert, der Motor ging praktisch aus, weil der Pitlane-Limiter den Speed normal auf 60 km/h reduziert. Ich bin dann geradeaus ins Kiesbett gefahren und habe dadurch 20 Sekunden oder mehr verloren; ich hatte keine Chance mehr, um die Punkteränge zu kämpfen. So etwas darf normal nicht passieren. Die Techniker haben sich das jetzt auch angeschaut. Anderseits ist mir das bei Aprilia noch nie passiert... Und dann muss es natürlich ausgerechnet im Rennen sein. Nach dem Ausritt habe ich keine Referenzdaten mehr gehabt. Ich war gegen Ende des Rennens ein paar Zehntel langsamer als die Gruppe vor mir. Aber ich habe weit und breit keinen Gegner vor und hinter mir gesehen. Deshalb habe ich die letzten Runden eher als Training statt als Rennen betrachtet.»

«Bis zum Ausritt habe ich mich eigentlich ganz okay gefühlt. Ich war in den Kampf gegen Hayden und Laverty involviert und war gerade dabei, meinen Rhythmus zu finden. Bis dahin war alles in Ordnung. Es ist schwer zu sagen, wie es ohne diesen Zwischenfall weitergegangen wäre. Aber man verändert bei diesen Verhältnissen einige Dinge am Motor-Management und an der Traktionskontrolle. Ich bin da ein paar Schritte zurückgegangen, um zu schauen, wie sich dann der Hinterreifen verhält. Als ich den falschen Knopf berührt habe, war's vorbei... Das kotzt mich tierisch an, denn so was darf nicht passieren. Wir müssen daraus lernen und ein Sicherheitssystem dafür bauen. Die Knöpfe liegen zu nah beieinander. Das lässt sich relativ einfach ändern. Die Marelli-Techniker haben das bei der Hardware nicht sehr clever gelöst. Es gibt Möglichkeiten, das besser zu machen, wie man bei anderen Herstellern sieht. Das muss optimiert werden.»

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