Valentino Rossi: «Müssen uns über Motegi unterhalten»
Der Suzuka Circuit ist nach dem tödlichen Unfall von Daijiro Katoh vor mehr als zehn Jahren aus dem GP-Kalender gestrichen worden.
Jetzt ist der Twin Ring Motegi ins Kreuzfeuer der Kritik gerückt, weil sich Alex De Angelis dort am vorletzten Samstag im FP4 beim Rausfahren aus der Kurve 9 schwer verletzt hat.
Das Thema wurde von Rossi, Lorenzo, Márquez und Co. am Freitag auf Phillip Island natürlich auch in der Sitzung der Safety Commission diskutiert.
Rossi erzählte am Wochenende, einer seiner Freunde habe inzwischen persönlich mit Alex De Angelis gesprochen, er befinde sich wirklich auf dem Weg der Besserung. «Alex ist klar im Kopf, aber er hat natürlich noch lange mit den Nachwirkungen dieses schlimmen Unfalls zu kämpfen. Es geht jetzt darum, wie lange seine Genesungszeit dauert und dass er wieder 100-prozentig gesund wird. Das ist das Wichtigste. Alex steht ein sehr schwieriger Heilungsprozess bevor. Aber sobald er aus Japan nach San Marino zurückgekehrt ist, wird alles leichter gehen. Wir werden sehen, ob er vielleicht sogar wieder Rennen fahren kann.»
Müssen die Sicherheitsvorkehrungen in Motegi überdacht werden? Rossi: «Alex ist an einer Stelle gestürzt, wo man normal keinen Crash erwartet. Er ist beim Rausfahren aus Turn 9 auf die Innenseite der Kurve gestürzt. Dort gab es keine Sicherheitsvorkehrungen, weil wir uns bei den Auslaufzonen und Air Fences immer auf die Kurvenaussenseite konzentrieren. Aber mit dieser Art von MotoGP-Maschinen und bei dieser Unmenge von Motorleistung ist es manchmal schwer zu verstehen, wo das Motorrad hinfliegen will... Wir werden uns sicher über Motegi im Detail unterhalten müssen. Denn in Motegi stehen die Leitplanken immer sehr nahe an der Strecke, auch auf den Geraden. Auch der Unfallort von Pol Espargaró war sehr gefährlich. Unter normalen Umständen kann man Motegi als sichere Rennstrecke bezeichnen. Aber es gibt ein paar Stellen, über die man sich Gedanken machen muss. Dazu gehören die Unfallorte von De Angelis und Pol.»
«Ich stimme Valentino zu. Die Arbeit der Safety Commission trägt Früchte, die Dorna und die Rennstreckenbetreiber sind sehr kooperativ», sagt Andrea Dovizioso. «Je mehr Sturzraum wir haben, desto besser. Aber leider ist es für uns unmöglich, irgendwo einen 100 Prozent sicheren Circuit zu gestalten, wo jede Stelle und jede Kurve perfekt abgesichert ist. Sonst müssten wir für jede Piste insgesamt viermal mehr Fläche zur Verfügung haben als jetzt. Wir bemühen uns pausenlos. Wir unterhalten uns bei jedem Grand Prix in der Safety Commission über die Sicherheit. Es gibt auf jeder Strecke Stellen, die wir beanstanden können. Wir Fahrer geben den Verantwortlichen ununterbrochen Feedback aus unserer Sicht. Wo es Möglichkeiten zur Verbesserung gibt, werden die Umbauten erledigt. Wenn es keinen Platz für mehr Sturzraum gibt oder wenn die Umbauten so aufwändig wären, müssen wir Kompromisse eingehen. Die komplette Sicherheit gibt es nicht.»