Superprestigio: Was Sieger Baker und Márquez sagten
Das Finale in Barcelona: Brad Baker vor Marc Márquez (93)
«Das war ein erstaunlicher Trip hierher nach Barcelona, das fühlt sich jetzt schon wie meine zweite Heimat an», stellte der unterlegene Amerikaner Brad Baker fest. «Ich habe viele neue Freunde hier gefunden, manche behandeln mich inzwischen wie einen Bruder. Alle sind sehr zuvorkommend. Sogar der Mechaniker von Tito Rabat hat bei mir ausgeholfen. Vor einem Jahr habe ich hier eine gebrochene Schulter und einen gebrochenen Ellbogen davon getragen, deshalb war es diesmal sehr emotional für mich. Ich habe ein verrücktes Jahr hinter mir. Nach den Verletzungen hat es vier oder fünf Monate gedauert, bis ich mich wieder so gut gefühlt habe wie vor dem Unfall. Ich bin immer noch nicht in Bestform. Es hat mir nach dem Rennen gestern einige Beschwerden verursacht, den Pokal in die Höhe zu strecken. Aber das soll den Erfolg von Marc Márquez nicht schmälern. Er ist ein phänomenaler Motorradrennfahrer. Er hat mich das ganze Rennen hindurch unter Druck gesetzt, das war ziemlich nervenaufreibend. Ich durfte mir nicht den kleinsten Fehler leisten.»
Baker berichtete von sehr schwierigen Verhältnissen im Stadion. «Der Parcours war technisch sehr anspruchsvoll. Der Belag war sehr trocken und rutschig. Man muss manchmal langsam fahren, um schnell zu sein. Denn wenn du zu aggressiv warst, ist schnell ein Fehler passiert. Ich habe mich nie umgedreht, denn ich wusste ja, dass Marc hinter mir war. Sonst wäre das Publikum nicht so wild gewesen... Die Zuschauer haben einen Riesenradau gemacht, wenn Marc wieder näher kam. Der ganze Abend hat viel Spass gemacht. Der Superprestigio ist ein grossartiger Event, es ist mit Abstand mein liebstes Rennen im Jahr.»
Der diesjährige MotoGP-WM-Dritte Marc Márquez begeisterte die Zuschauer mit spektakulären Slides, er verlangte dem US-Dirt-Track-Spezialisten alles ab.
«Dieser Event hier wird jedes Jahr grösser, ich bedanke mich bei den Veranstaltern, der Superprestigio war auch diesmal ein würdiger Saisonabschluss», schilderte der Repsol-Honda-Star und vierfache Weltmeister. «Ich wusste, dass die zwei Amerikaner Brad Baker und Jared Mees im Finale die gefährlichsten Gegner sein würden. Ich habe mich um einen guten Start bemüht, aber ich habe einige Fehler gemacht, dadurch hat Brad einen Vorsprung herausholen können. Ich konnte dann etwas aufholen, aber das Überholen war ein wesentlich schwierigeres Thema, besonders deshalb weil die Piste in einem recht rutschigen Zustand war. Ich habe es bis zur letzten Kurve probiert... Aber vielleicht kann ich in einem Jahr meinen zweiten Gesamtsieg hier holen. Vielleicht lerne ich bis dahin noch einiges dazu. Meine Rivalen fahren das ganze Jahr in einem Oval, mit Harley-Davidson, mit Honda, mit den grossen Maschinen... Deshalb bin ich froh, wieder ganz vorne gelandet zu sein. Das Podest war mein Ziel. Ich bedanke mich bei Brad und Jared, dass sie den weiten Weg nach Spanien auf sich genommen haben, um hier ein Rennen zu bestreiten.»