Rossi & Lorenzo unsicher: Gegner kaum einschätzbar
2016 wird sich in der MotoGP-Klasse einiges verändern. Michelin wird neuer Einheitsreifen-Lieferant und alle Teams müssen nun neben der Hardware auch die Software von Magneti Marelli verwenden. Bei den ersten Testfahrten machten beide Komponenten Probleme. Die Elektronik ist ein technischer Rückschritt, die Michelin-Vorderreifen verursachten zahlreiche Stürze.
Wie werden sich diese Neuerungen auf die Kräfteverhältnisse in der MotoGP-Klasse auswirken? «Das ist derzeit schwer einzuschätzen, weil wir bisher nur einen Test hatten», stellte Weltmeister Jorge Lorenzo fest. «Wir wissen noch nicht, wie die Elektronik und die Reifen auf anderen Strecken funktionieren. Zudem haben alle Hersteller über den Winter Verbesserungen an den Bikes vorgenommen. Wir werden erst in Sepang sehen, wie die Lage ist. Vorher kann man nur schwer einschätzen, wie sich die Änderungen auswirken und wie stark die Gegner sind.»
Einen großen Unterschied werden die neuen Einheitsreifen von Michelin machen, wie Valentino Rossi erklärt: «Der Fahrstil, den die Michelin-Reifen erfordern, unterscheidet sich komplett von jenem mit den Bridgestone-Reifen. Es gibt beim Anbremsen und am Kurveneingang ein paar kleine Unterschiede, aber auch bei der Linienwahl und beim Beschleunigen muss man anders vorgehen. Alle Fahrer müssen sich schnell an diese neue Situation anpassen.»
Was soll sich am neuen Bike für 2016 ändern? «Auf der Gerade brauchen wir noch etwas mehr Topspeed», erklärt Rossi. «Im letzten Jahr war dies der einzige Bereich, in dem wir verloren haben. Ein weiterer Punkt ist die Elektronik, denn das verändert viel. In den letzten zehn Jahren wurde deutlich, dass ein kleiner Vorteil bei der Elektronik einen großen Unterschied macht. Der Rest ist Setting und Gewichtsverteilung, um die Michelin-Reifen besser zu verstehen.»