Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Jorge Lorenzo: «Yamaha sieht lieber Rossi siegen»

Von Frank Aday
«Ich habe mich nie darum gekümmert, dass Rossi in den Medien besser ankommt», versicherte Weltmeister Jorge Lorenzo. Der Spanier konzentriert sich mehr auf Erfolge als mediale Aufmerksamkeit.

Nicht nur Valentino Rossi erlebte 2015 durch das turbulente Saisonende eine schwierige Zeit, auch Weltmeister Jorge Lorenzo musste mit den Ereignissen nach dem Sepang-GP zurechtkommen. Der Mallorquiner musste sich von einigen Rossi-«Fans» viel gefallen lassen.

Was bedeutet Lorenzo sein Titelgewinn 2015 nach all den Anfeindungen? «Es wäre sehr frustrierend gewesen, den Titel zu verlieren. Ich war in den meisten Rennen mit einigem Abstand der Schnellste, zudem waren wir das Team, das am besten arbeitete. Den Titel durch Pech in einigen Rennen zu verlieren, wäre sehr nervenaufreibend gewesen.»

«Manche Menschen sagen, dass ich mental nicht besonders stark sei, aber wenn man meine MotoGP-Karriere analysiert, dabei mein erstes Jahr 2008 und 2014 ausklammert, dann habe ich in jeder Saison den Titel geholt oder war WM-Zweiter. Das zu schaffen, was ich geschafft habe, ist sehr schwer. Wenn man mental nicht stark ist, wäre das unmöglich. Daher verstehe ich diese Kritik nicht. Wenn ich körperlich sehr fit bin, kann ich das Level noch etwas anheben. Doch selbst als ich nicht in Bestform war, konnte ich um den Titel kämpfen», betonte Lorenzo im Gespräch mit «Motorsport.com».

Hast du dich im letzten Jahr nicht ausreichend wertgeschätzt gefühlt? «Ich habe mich nie darum gekümmert, dass Rossi in den Medien besser ankommt und mehr Fotografen um ihn herum hat. Und ich denke auch, dass es normal ist, dass Yamaha wegen seiner Popularität lieber ihn gewinnen sieht. So werden mehr Motorräder verkauft. Für mich zählt nur, dass ich dasselbe Material erhalte, ich vertraue auf meine Fähigkeiten und weiß, dass ich unter den neuen Regeln gut zurechtkommen werde. In dieser Hinsicht ist diese Firma japanisch und sehr ernsthaft, sie haben mich immer bestmöglich unterstützt.»

Auch wenn sie menschlich nicht auf einer Wellenlänge liegen, hat Lorenzo vor den Leistungen von Valentino Rossi großen Respekt. «Es schien unmöglich, dass Valentino in seinem Alter dieses Level halten kann, aber er hat es geschafft. Wenn er so weitermacht, wäre es möglich, dass er für ein paar weitere Jahre unterschreibt. Vor einiger Zeit konnte ich es mir nicht vorstellen, über viele Jahre hinweg in der MotoGP-Klasse an der Spitze zu fahren. Nun denke ich, wenn ich konkurrenzfähig bin und Spaß habe, warum sollte ich meine Karriere nicht weiterführen?»

Vor seinem Abgang zu Ducati stellte Valentino Rossi Yamaha vor die Wahl: Lorenzo oder ich. Wie sich Yamaha damals entschied, ist bekannt. 2013 kehrte der Italiener reumütig zurück. Hast du nach den Ereignissen 2015 überlegt, bei Yamaha ein Veto gegen Rossi einzulegen? «Ich habe nie einen Widerspruch gegen Valentino oder irgendeinen anderen Fahrer eingelegt, auch nicht, als ich die Chance dazu hatte. Ich bin mir bewusst, dass Rossi der Marke auf und neben der Strecke großen Nutzen bringt. Es ist gut, dass es so läuft. Wir haben eine sehr ausgereifte Struktur und konnten so 2015 alle drei Titel [Anm.: Fahrer-, Team- und Konstrukteurstitel] sichern. Das ist ohne eine konkurrenzfähige Fahrerkombination nicht möglich», ist Lorenzo bewusst.

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