Überraschung: Ralf Waldmann neuer Eurosport-Experte
Eurosport präsentierte heute die neue Kommentatoren-Mannschaft für 2016
Heute wurde in der Freiheizhalle in München zum Eurosport-Launch mit dem etwas holprigen Titel «THE FUTURE OF MOTORSPORT IS NOW» geladen.
Bei dieser Gelegenheit wurden die motorsportlichen Eurosport-TV-Projekte FIA Formel E, die FIA WTCC, die MotoGP, die 24h von Le Mans und andere Serien vorgestellt. Die FIA Formel E taucht erstmals bei Eurosport auf, und für die Tourenwagen-WM WTCC kommen neue Vorschriften zum Tragen.
Aber natürlich standen die Neuigkeiten zum neuen Eurosport-Aufgebot für die MotoGP-WM im Vordergrund. Alex Hofmann hat sich ja für ServusTV entschieden, also musste das Eurosport-Team neu zusammengestellt werden. Eurosport hat sich bei der Dorna die terrestrischen deutschen Live-MotoGP-Rechte für vier Jahre bis Ende 2018 gesichert. Der Vertrag erlaubt aber auch die Satelliten-Übertragung für Österreich und die Schweiz.
Eurosport verfügt auch über den «overspill», deshalb können über Astra Digital auf Eurosport sogar bis Mallorca auf dem deutschen Eurosport-Kanal die deutschen Fenster samt MotoGP-WM verfolgt werden.
In der Premierensaison 2015 ging es bei den Kommentatoren und Moderatoren drunter und drüber. Es herrschte ein buntes Kompetenzgerangel, ein Kommen und Gehen, es kam zu Unstimmigkeiten und offenen Feindseligkeiten.
Als in den Medien darüber berichtet und spekuliert wurde, bekamen die Beteiligten beim Sachsenring-GP einen Maulkorb umgehängt.
Nach dem Abgang von Alex Hofmann übernimmt jetzt Jan Stecker die Rolle des Presenters in der Boxengasse. Er wird verstärkt durch den 20-fachen GP-Sieger Ralf Waldmann, der ihm als Experte zur Seite steht. Dieses Duo wird künftig vor der Kamera zu sehen sein.
«Waldi», 125-ccm-WM-Dritter 1993 und 250-ccm-Vizeweltmeister 1996 und 1997, hat sich bei einem Casting gut in Szene gesetzt und wurde unteren mehreren Kandidaten ausgewählt.
Jan Strecker gilt als routinierter TV-Profi: Er hat kürzlich für SAT1 und Pro7 die «Superbowl» übertragen, dazu hat er schon unzählige Motorsportanlässe moderiert. Er fährt selbst Motorrad, muss sich aber ins MotoGP-Thema noch einarbeiten.
Die neue Eurosport-Truppe dürfte besser harmonieren als jene von 2015. «Im Vorjahr ist das Team frühzeitig kollabiert», erinnert sich ein Beteiligter.
In der Eurosport-TV-Kabine werden 2016 jeweils Harry Weber und Stefan Nebel die Trainings und Rennen in der Moto3-Klasse kommentieren.
Hannes Orasche wird hingegen mit Stefan Nebel in der Kabine die Trainings und Rennen der Klassen Moto2 und MotoGP übertragen.
Wichtige Frage: Wie viele Rennen wird Eurosport 2016 im Pay-TV zeigen?
Bisher ist geplant, dass wie im Vorjahr neun Grand Prix im Free-TV auf Eurosport 1 und neun im Pay-TV auf Eurosport 2 übertragen werden. Der Saisonstart in Katar am 20. März läuft wieder im Free-TV.
Ron Ringguth wird Eurosport künftig im Bereich Produktion unterstützen, aber nicht mehr live in der Kabine sitzen. Zu wievielen Rennen er reisen wird, ist noch offen. «Ich möchte mich auch vermehrt um meine Zwillinge kümmern», erklärte Ringguth im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich werde das Dorna-Material sichten, veredeln, schneiden und vertonen, Highlights rausziehen und Pressekonferenzen übersetzen. Dazu werde ich weiter für den MDR arbeiten.»
Alex Hofmann hatte im Herbst bei Eurosport die Absetzung von Ringguth und Raudies durchgesetzt, ehe er bei ServusTV unterschrieb.
«Ich war schon immer gut in Mathemathik, das heisst, ich konnte eins uns eins zusammenzählen», nimmt Ringguth seine Ausbootung aus dem Kommentatoren-Team recht gelassen hin. «Ich kümmere mich gern um die Produktion. Die Server-Infrastruktur bei der Dorna ist so gut geeignet, dass ich nicht zu den Rennen kommen muss, sondern diese Aufgabe zur Gänze aus dem Studio erledigen kann.»
Dirk Raudies wurde wie geplant aus dem GP-Team abgezogen, er wird sich 2016 mit Lenz Leberkern auf die Superbike-WM konzentrieren.
Manche Fans werden sich fragen: Stand der ehemalige Sport1-Kommentator Edgar Mielke bei Eurosport auch für 2016 nicht zur Diskussion? «Nein, er kam bei uns nicht in Frage», wird bei Eurosport betont.