Michelin-Comeback: Die Jagd nach neuen Rekorden
Michelin-Rennchef Nicolas Goubert
Nach siebenjähriger Abwesenheit von Michelin beginnt für den französischen Reifenhersteller heute auf dem Losail International Circuit in Doha/Katar eine neue Epoche in der MotoGP-Weltmeisterschaft.
Michelin tritt in der Königsklasse nach dem Rückzug von Bridgestone erstmals als Lieferant der MotoGP-Einheitsreifen auf.
Der erste Michelin-Sieg in der Königsklasse wurde vom Australier Jack Findlay 1973 bei der Tourist Trophy Auf der Insel Man auf einer 500-ccm-Zweizylinder-Suzuki errungen.
Der letzte Michelin-Sieg in der MotoGP-WM geschah 2008 in Catalunya durch Dani Pedrosa auf der Repsol-Honda RC212V mit 800 ccm.
Aber zwischen diesen beiden Rennen hat Michelin stolze Erfolge geerntet.
Auf dem Losail Circuit hat Jorge Loenzo bei seinem ersten MotoGP-Auftritt 2008 mit 1.53,927 min auf der Werks-Yamaha für die schnellste Quali-Rundenzeit und für die Pole-Position gesorgt.
Damals herrschte Reifenkrieg, das Feld war aufgeteilt in Fahrer von Michelin und Bridgestone. Lorenzo nützte damals die ultra-klebrigen Qualifyer-Reifen von Michelin perfekt aus.
Lorenzo gelang in seiner Debütsaison auch bei den nächsten zwei Rennen für die Pole-Position – in Jerez und Estoril. Der Spanier gewann damals als Rookie auch den Portugal-GP.
2009 verschwanden die Quali-Reifen, als die Dorna Bridgestone als «Official Tyre Supplier» für die MotoGP-Klasse verpflichtete. Damit sollten die Kosten des Wettbewerbs gesenkt werden.
Denn mache Privatteams mussten vor zehn, zwölf Jahren bis zu 50.000 Euro pro Fahrer und Motorrad und Grand Prix an Michelin bezahlen, wenn sie konkurrenzfähige Reifen wollten.
Von 2002 bis Ende 2008 haben 118 MotoGP-Viertakt-Rennen stattgefunden, Michelin gewann 83 davon.
Und Michelin hat auch bei den WM-Titelgewinnen einen starke Bilanz vorzuweisen: Zwischen 1976 (Barry Sheene, Suzuki 500) und 2006 (Valentino Rossi, Yamaha 990) gewann Michelin 27 von 31 Weltmeisterschaften in der Königsklasse.