Jorge Lorenzo (Yamaha/1.): «Haben leichten Vorteil»
Jorge Lorenzo jubelt: Erste Pole-Position 2016
Weltmeister Jorge Lorenzo presste die Movistar-Yamaha im Qualifying 2 wieder einmal gehörig aus, er fuhr mit 1:54,543 min eine Spitzenzeit.
Zum Vergleich: Die beste Pole-Runde stammt aus dem Jahr 2008 (mit den 800-ccm-Bikes) von Lorenzo und liegt bei 1:53,927 min. Auch der offizielle Rundenrekord hat schon einige Jahre hinter sich: 2008 legte Casey Stoner auf der Ducati 1:55,153 min vor.
Das bedeutet: Die Einheits-Elektronik und die Michelin-Reifen haben die MotoGP-Klasse nicht langsamer gemacht.
Und Marc Márquez büsste als Zweiter nur 0,091 sec auf Lorenzo ein. Unfassbar: Die ersten zwölf des Qualifyings lagen nur 0,965 sec auseinander.
«Ich bin zufrieden mit meiner Rundenzeit und mit dieser Pole-Position, die ich mir gleich am Anfang gesichert habe. Ich bin froh, dass ich mit so viel Schwung in die Saison gestartet bin. Natürlich ist der Sonntag der wichtigere Tag. Mir müssen morgen unbedingt Punkte sammeln, ein Saisonstart ohne Punkte, das wäre unerfreulich. Wir können uns keinen Nuller leisten und keinen Sturz.»
Aber auch das hat Lorenzo in Katar schon erlebt: 2013 stürzte er hier in Führung liegend am Ende der ersten Runde, dann führte Stefan Bradl acht Runden lang – bis zum Sturz.
«Ja, das war unser erstes Qualifying mit der neuen Einheits-Elektronik und mit Michelin. Wir mussten vorsichtig sein, also habe ich zwei schnelle Runden im ersten Run versucht. Es wäre die beste Strategie gewesen, die schnellste Runde in der zweiten Runde zu fahren. Als wir beim Stopp die Reifen gewechselt haben, habe ich bald gespürt, dass der Hinterreifen nicht so gut funktioniert hat wie der erste. Ich kenne die Ursache nicht, aber das Feeling war anders. Ich habe trotzdem gepusht und mich bemüht, die erste Bestzeit zu unterbieten. Aber als ich in die erste Kurve eingebogen bin, wäre ich beinahe gestürzt, weil das Hinterrad ausgebrochen ist. Also habe ich diese Runde abgebrochen. Nachher hatte ich keine weiteren Möglichkeiten mehr, mich zu verbessern, denn es reichte nicht mehr für eine weitere Runde. Aber meine erste fliegende Runde reichte für die Pole-Position. Marc hat sich zwar um 0,3 sec verbessert, aber das war erst nach der karierten Flagge.»
«Wir haben offenbar einen leichten Vorteil, denn ich starte einige Meter vor Marc, das gibt dir Selbstvertrauen, wenn dir ein guter Start gelingt.»
Was hat Lorenzo bei diesem Grand Prix bisher zusätzlich über die Michelin-Reifen und die Motorsteuerung von Magneti Marelli gelernt? «Wir verbessern und Schritt für Schritt. Als Fahrer bemühe mich, mich so gut wie möglich an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Denn die Elektronik ist für alle gleich. Sie ist so, wie sie ist. Man darf keine starken Verbesserungen erwarten. Es wird wichtig sein, am Sonntag die richtigen Reifen auszuwählen. Der Hinterreifen wird in den ersten Runden besonders wichtig sein. Und natürlich auch für das lange Rennen, das über 22 Runden geht.»