Eugene Laverty: «Endlich habe ich eine echte Ducati»
Eugene Laverty im freien Traning auf dem Losail Circuit
Der Brite Eugene Laverty fuhr am Freitag im FP2 in Doha eine Zeit von 1:57,722 min, im FP3 steigerte er sich auf 1:57,135 min, aber das reichte nur für den 21. und letzten Platz.
Und der Ducati-Pilot aus dem Power Electronics-Team von Jorge «Aspar» Martinez ärgerte sich über Ducati und sein Team.
«Ja, die erste Session am Freitag war nicht ideal. Wir haben drei oder vier Exits gemacht. Im ersten hatten wir ein mechanisches Problem. Ich sprang aufs andere Bike, dort entstand ein elektronisches Problem. Das wurde repariert. Beim nächsten Exit hatte ich einen fehlerhaften Vorderreifen. Dann war die erste Session am Freitag vorbei... Auch das FP3 war dann schwierig.»
Laverty hat für das GP-Weekend neue Motoren erhalten. «Davon habe ich erst erfahren, als ich hier eingetroffen bin. Ich hatte ja bei allen Wintertests Probleme und Stürze und Verletzungen, das begann schon im November in Jerez. So habe ich mein Vertrauen beschädigt, denn jedes Mal, wenn ich gepusht habe, bin ich runter gefallen. Das Bike wollte nicht einlenken, ich verstand das nicht. Jetzt habe ich hier erfahren, dass ich eine andere Motor-Spezifikation hatte als alle anderen GP14.2-Fahrer, also Hernandez, Baz und Barbera. Ich weiss nicht, warum mir das widerfahren ist. Ich weiss nur, dass mein Bike nicht bremsen und nicht einlenken wollte und sich gegen alle Richtungswechsel sträubte. Es fühlte sich 20 kg schwerer an als das Motorrad, das ich für Donnerstag bekam. Ich sass also zum ersten Mal im FP1 hier auf einer echten Ducati. Ich habe also im Grunde erste zwei Wintertesttage hinter mir...»
«Immerhin habe ich jetzt Grund zur Zuversicht. Denn jetzt weiss ich, was bei mir gefehlt hat und warum die anderen GP14.2-Fahrer bessere Zeiten erzielt haben. Jetzt habe ich diese Motoren für die ganze Saison, an beiden Motorrädern.»
«Nach den vielen Stürzen, die zum Beispiel in Sepang von einem stecken gebliebenen Gasschieber verursachten wurden, war ich angeschlagen. Mein Selbstvertrauen war noch nie so gering wie zuletzt. Beim Test hier in Katar hatte ich immer noch wenig Vertrauen. Aber jetzt fühle ich mich komfortabel auf dem Motorrad. Als ich mit frischen Reifen die 1:57,1 min gefahren bin, habe ich mir den Arsch abgefahren. Aber ich spürte, jetzt kommt das Vertrauen langsam zurück. Dieser neue Motor hat eine Menge verändert. Aber wir haben hier im GP-Training so viel Arbeit zu erledigen. Wir brauchen viele Runden. Wenn wir uns weiter verbessern, kann ich hier 1:56 min fahren, zum ersten Mal. Es wird noch etwas dauern, bis wir Fortschritte machen. Aber meine neue Ducati hat viel Potenzial. Ich konnte mit alten Reifen so schnell fahren wie mit frischen Reifen beim Test. Ich muss geduldig bleiben. Ich habe jetzt ein Bike, mit dem ich zeigen kann, wozu ich fähig bin. Letztes Jahr mit der Open-Honda war das mühsam. Da waren nur Nicky Hayden und ich, wir waren meistens die besten Open-Honda-Fahrer. Jetzt sehen wir bei Héctor, Loris und Yonny, die gute Arbeit leisten, was mit der GP14.2 möglich ist. Jetzt habe ich dasselbe Paket wie sie. Jetzt muss ich mich am Riemen reissen und Leistung zeigen.»
«Mit meinem Bike von den Wintertests konnte ich den anderen GP14.2-Piloten nicht auf den Fersen bleiben. Alle Versuche führten zu Stürzen. In Jerez im November wollte ich mit dem Bike schon vor der Kurve einlenken, weil es so widerspenstig war. Ich wusste, irgendetwas war faul. Jetzt habe ich konkurrenzfähiges Material. Jetzt will ich etwas zeigen.»