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Hervé Poncharal (Tech3): Worum er Suzuki beneidet

Von Sharleena Wirsing
Maverick Viñales mit Tech3-Boss Hervé Poncharal

Maverick Viñales mit Tech3-Boss Hervé Poncharal

«Suzuki machte einen unglaublich guten Job, indem sie Maverick Viñales und Aleix Espargaró auswählten», ist Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal überzeugt.

Maverick Viñales zeigte schon bei den Vorsaison-Tests 2016 starke Leistungen. Suzuki verfügt nun über ein Getriebe, das beim Herauf- und Runterschalten «seamless», also ohne Zugunterbrechung, funktioniert. Für 2016 wurde zudem intensiv an der Motorleistung gearbeitet. Im Qualifying von Katar lagen in Sachen Topspeed erneut die Ducati-Piloten vorne, mit 333,1 km/h platzierte sich Viñales jedoch vor Lorenzo, Smith und Márquez.

Nur 0,095 sec verlor Viñales im MotoGP-Qualifying unter Flutlicht auf die Pole-Zeit von Weltmeister Jorge Lorenzo. Mit der Suzuki GSX-RR umrundete Viñales den 5,4 Kilometer langen Kurs in der Wüste vor den Toren Dohas in 1:54,638 min.

Im Rennen konnte er die Erwartungen mit Platz 6 nicht ganz erfüllen, denn er hatte sich einen Podestplatz zum Ziel gemacht. Mit 15,4 Sekunden Rückstand auf Sieger Lorenzo überquerte der Moto3-Weltmeister von 2013 die Ziellinie.

«Ich habe schon immer gesagt, dass Davide Brivio und Suzuki, als sie sich für die MotoGP-Rückkehr entschieden, einen unglaublich guten Job machten, indem sie Maverick Viñales und Aleix Espargaró auswählten. Ich habe Davide immer gesagt: ‹Fuck, Davide Gratulation, du hast einen wirklich guten Job gemacht, denn du hast das bestmögliche Team für die MotoGP-Rückkehr, das man sich nur erträumen kann›», erinnert sich Tech3-Teamchef Hervé Poncharal im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Nun beweist vor allem Maverick, dass er eine sehr gute Wahl war. Er ist sicher schnell, doch auch Suzuki verbesserte sich deutlich im Hinblick auf die Motorleistung und nun haben sie auch das Seamless-Getriebe. Die Entwicklung scheint nach Plan zu laufen. Auch die Einheits-ECU hilft ihnen, die Lücke zu Yamaha und Honda etwas zu verringern.»

Während Viñales starke Leistungen zeigte, hatte Aleix Espargaró schon in der Vorsaison zu kämpfen. In Katar kehrte er nun zum 2015er-Chassis zurück, das ihm ein besseres Gefühl für das Vorderrad vermittelt. «Ich bin von Suzuki beeindruckt. Am meisten beindruckt mich natürlich Maverick. Er ist sehr jung und fuhr nur ein Jahr in der Moto2-Klasse. Was er nun macht, ist großartig. Aber ich bin nicht wirklich überrascht. Ich wusste, wie talentiert dieser Junge ist.»

Auch Hervé Poncharal warb um die Dienste von Viñales, als er in seinem Rookie-Jahr Gesamtdritter in der Moto2-Klasse wurde. «Um ehrlich zu sein, habe ich auch mit ihm gesprochen, als er in der Moto2-Klasse fuhr. Ich sprach mit Aki [Ajo, Viñales’ Manager], doch Aki war sehr clever und sagte mir: ‹Wir werden nur bei einem Werksteam unterschreiben. Maverick will ein Werksfahrer sein.› Ich dachte erst: ‹Ohhh.› Doch am Ende hatte er Recht.»

Kann Suzuki 2016 die Top-Piloten in Bedrängnis bringen? «Die letzte Saison war sicher nicht langweilig, doch es sind immer Marc, Jorge, Vale und manchmal Dani an der Spitze. Okay, auch Dovizioso am Anfang der Saison und Iannone am Ende konnten in dieser Gruppe mitmischen, doch meist haben die zuerst genannten Fahrer eine Monopolstellung auf dem Podest. Einen neuen Kerl wie Maverick auf einer neuen Maschine, die keine Honda, Yamaha oder Ducati ist, zu sehen ist sehr aufregend. Er hat das Potenzial. Ich bin mir sicher, dass er 2016 das Potenzial zeigt, dass er gegen diese Jungs kämpfen kann und auf dem Podium stehen wird.»

«Für die Saison 2017 wird Maverick sehr teuer», lachte Poncharal. Suzuki hat eine Option auf Viñales für 2017, doch auch andere Hersteller würden den talentierten Spanier mit offenen Armen empfangen.

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