Pol Espargaró (Tech3): «Werksteam wäre reizvoll»
Pol Espargaró
Pol Espargaró schaffte beim Saisonauftakt auf dem Losail Circuit in Doha/Katar Platz 7 vor seinem Tech3-Yamaha-Teamkollegen Bradley Smith.
Das entsprach nicht ganz den Erwartungen des Moto2-Weltmeisters von 2013, der seine dritte MotoGP-Saison absolviert.
Besonders der Rückstand von 18,6 Sekunden auf 22 Runden gab dem Spanier zu denken.
«Mich haben diese Ergebnisse nicht überrascht», erklärte Pol vor dem Argentinien-GP. «Wir haben ja bei allen Wintertests gesehen, wie es aussieht. Aber man muss auch klar erkennen, dass einige Spitzenfahrer nur einzelne schnelle Runden drehen konnten und ihre Zeiten währen der Long-runs und während der Rennsimulationen deutlich langsamer wurden. Die Ducati haben die Reifen immer recht schnell zerstört. Ich habe ungefähr so ein Resultat erwartet, wie wir es in Katar gesehen haben. Aber das war erst das erste Rennen. Wir müssen mehr Runden fahren und mehr Rennen hinter uns bringen, ehe wir die Kräfteverhältnisse genauer einschätzen können.»
Wie schätzt Pol Espargaró die neue Einheits-Elektronik von Magneti Marelli ein, die Rossi im November als riesigen Rückschritt bezeichnet hat?
Pol: «Wir sind bei dieser ECU anfangs Februar in Sepang mit einer Basis gestartet, die nicht gerade mitreissend war. Aber sie war auch nicht extrem übel. Ich habe mir diese ECU viel schlimmer vorgestellt. Die Situation wird sich verbessern. Wir testen, Yamaha hat viel Manpower für die Elektronik abgestellt. Von Test zu Test und von Rennen zu Rennen werden wir kleine Fortschritte spüren. Aber wenn du diese Verbesserungen auf die Renndistanz hochrechnest, ist es ein grosser Unterschied. Wir müssen mehr darüber lernen und uns weiter verbessern. Ich mag diese Motorsteuerung ganz gern. Das Bike lässt dir mehr Freiheiten beim Fahren, du kannst deinen eigenen Fahrstil mehr einbringen. Das ist gut.»
Teamkollege Bradley Smith hat für zwei Jahre bei KTM unterschrieben. Auch Pol Espargaró möchte 2017 in ein Werksteam aufsteigen.
«Sicher, das ist meine Priorität. Ein Werksteam ist immer gut. Du musst halt überlegen, ob du dich einem bandneuen Team wie KTM anschliesst, das gerade mit der Entwicklung eines Motorrads begonnen hat. Das könnte zwar auch reizvoll sein. Aber du weisst nicht, ob deine Erwartungen erreicht werden. Trotzdem: Ein Wechsel in ein Werksteam muss mein Ziel bleiben. Ein Werksteam kümmert sich viel stärker um dich als ein Satellitenteam. Trotzdem, wir sind bei Tech3 recht konkurrenzfähig, wir sind wirklich gut. Wir müssen uns vorläufig über 2017 oder 2018 keine Gedanken machen.»
Pol Espargaró hat sich von seinem langjährigen Manager Paco Sanchez getrennt. Seine Zukunft wird jetzt von Homer Bosch mitgestaltet.
Pol Espargaró will zu den Meldungen, er werde 2017 bei Pons fahren, keine Stellung nehmen. «Es wird noch viele Wochen dauern, bis alle Würfel gefallen sind. Ich muss abwarten. Jetzt ist es noch zu früh für irgendwelche Schachzüge. Ich will vorausdenken. Gleichzeitig will och nichts überstürzen.»