Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Stefan Bradl (19.): «Müssen Fahrwerksproblem lösen»

Von Günther Wiesinger
Le Mans-GP 2016: Stefan Bradl kämpfte mit zu vielen Wheelies und anderen Problemen

Le Mans-GP 2016: Stefan Bradl kämpfte mit zu vielen Wheelies und anderen Problemen

Stefan Bradl klagte im FP2 in Le Mans über die mangelhafte Beschleunigung und über ein Aufschaukeln des Hinterrads. Aber er kennt die Lösung der Probleme für Samstag und spricht von Lichtblicken.

Stefan Bradl rutschte im zweiten freien Training in Le Mans auf den 19. Platz zurück, obwohl er sich mit 1:34,742 min gegenüber dem FP1 (1:35,381 min) um 0,639 sec gesteigert hatte. Seinen Teamkollegen Alvaró Bautista (Platz 21) liess er um 0,347 sec hinter sich.

Wer sich die Werks-Aprilia von Stefan Bradl an der Strecke anschaute und das Fahrverhalten mit den Bikes von Honda, Yamaha, Ducati und Suzuki verglich, dem fiel der buchstäbliche Schaukelstuhl ein, so wacklig wirkte das Heck der RS-GP 16.

«Wir gehen jetzt in die Richtung des neuen Chassis, da gibt es nach dem FP2 jetzt kein langes Hin und Her mehr. Das FP2 war jetzt die finale Bestätigung, dass das einfach der richtige Schritt ist. So, jetzt brauchen wir aber eine Lösung für unser Problem am Hinterrad, denn das erinnert wirklich an ein Schaukelpferd, das ist richtig. Es fühlt sich komisch an. Die Dämpfung fängt hinten so stark zu pumpen an, dass sich das Bike gar nimmer beruhigt. Eigentlich hatte ich gehofft, dass dieses Problem nach dem ersten Training gelöst ist. Aber wir konnten nicht zu gravierende Änderungen bei der Suspension machen, weil das neue Chassis komplett anders ist. Wir wollen nicht durcheinander kommen. Aber für Samstag können und werden wir dieses Problem in Angriff nehmen und eine Lösung für diese Unruhe im Fahrwerk finden.»

«Ich merke beim Fahren hinter jedem Gegner, dass die anderen viel, viel weniger Probleme in diesem Bereich haben. Lorenzo ist mir einmal innen problemlos vorgefahren... Die Zeiten zeigen ja, dass wir nicht unbedingt schnell sind. Zufrieden bin ich, weil ich die Bestätigung bekommen habe, dass wir mit dem neuen Chassis auf dem richtigen Weg sind. Ausserdem wissen wir, dass wir den harten Vorderreifen fürs Rennen nehmen werden. Diese zwei Aspekte sind jetzt mal aus dem Weg geräumt. Das neue Chassis funktioniert gut mit dem harten Vorderreifen, das taugt mir. Jetzt brauchen wir am Samstag den neuen Motor, das ist schon die für Mugello vorgesehen gewesene neue Leistungsstufe, sie hat mehr Power, das können wir gut brauchen. Ich habe hinter Barbera zum Beispiel beim Beschleunigen überall viel kostbare Zeit eingebüsst. Wir haben zwar Veränderungen am Motormanagement vorgenommen, um mehr Listung zu haben. Ich spürte im FP2 auch mehr Power, aber dadurch hatten wir mehr Wheelies, ich konnte die Power also nicht nutzen. Allein mit einer Lösung des Fahrwerksproblems könnten wir uns um drei oder vier Plätze verbessern.»

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