Iannone: Pole von Valentino Rossi keine Überraschung
Andrea Iannone: «Alle, die in meiner Nähe starten, sind sehr schnelle und harte Fahrer»
Viele im Fahrerlager von Mugello sind sich sicher: Andrea Iannone verfolgt derzeit vor allem zwei Ziele: So viele Sessions wie möglich zu gewinnen und – sollte dieses erste Ziel ausser Reichweite sein – vor seinem Ducati-Nachfolger Jorge Lorenzo und seinem aktuellen Teamkollegen Andrea Dovizioso zu liegen.
Bisher hat er sich in dieser Hinsicht alle Wünsche erfüllt – in den vier freien Trainings war er der Schnellste und im Qualifying schneller als seine Hauptrivalen Lorenzo und Dovizioso. Der 26-Jährige schwärmt denn auch: «Wir sind schon sehr schnell, in Le Mans waren wir vielleicht sogar noch ein bisschen schneller, aber hier in Mugello läuft es auch von Anfang an super. Wir konnten uns in jeder Session verbessern, was nicht einfach ist, wenn man schon gut startet.»
Iannone gestand auch unumwunden: «Was mich besonders glücklich und zuversichtlich stimmt, ist der FP4-Verlauf. Denn bei solch hohen Temperaturen haben wir für gewöhnlich einige Probleme. Ganz ehrlich, ich habe auch nichts irgendwie anders gemacht als in den Rennen zuvor. Doch irgendwie konnten wir bisher nicht die Ergebnisse einfahren, die wir verdient hätten. Wir haben immer zu hoch gepokert und einen sehr teuren Preis dafür bezahlt.»
Der Fahrer mit der Startnummer 29 beteuerte auch: «Im Qualifying ging ich einige Risiken ein und nutzte meine Chancen, aber dieses eine Zehntelchen, das mich von der Spitze trennt, war leider ausser Reichweite.»
Dass er gleich zwei Mal versuchte, in den Windschatten von Lorenzo zu kommen, obwohl jeder weiss, dass der Spanier es hasst, wenn ihm jemand dicht folgt, sei kein Versuch gewesen, den Yamaha-Piloten aus dem Konzept zu bringen, beteuert Iannone: «Keineswegs, so bin ich nicht.» Achselzuckend fügte er an: «Als ich rausfuhr war er schon in der Boxengasse und beschleunigte auf die Strecke. Man kann nicht verhindern, dass einem jemand zuvorkommt.»
Auch dass Yamaha-Star Valentino Rossi ein besseres Tempo fahren konnte, beunruhigt Iannone nicht: «Ich kenne sein Tempo nicht, aber meins ist gut – sogar noch besser als im vergangenen Jahr, als ich die Pole holte.»
Vor dem Qualifying traf Iannone auch Ducati-CEO Claudio Domenicali, der anlässlich der Festlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen von Ducati in Mugello weilte. «Worüber wir gesprochen haben?», fragte Iannone nach. «Wir haben uns seit der Entscheidung über die Team-Zusammensetzung 2017 noch nicht getroffen, deshalb haben wir darüber geredet. Claudio sagte mir, dass ich immer ein Teil seines Herzens und der Ducati-Familie sein werde. Und ich habe ihm gesagt, dass ich mich auch mit der Marke eng verbunden fühle.»
Mit Blick auf das anstehende Rennen in Italien verriet der zwölffache GP-Sieger: «Es wird nicht einfach, auch wenn ich aus der ersten Reihe starten darf. Alle, die in meiner Nähe starten, sind sehr schnelle und harte Fahrer.» Und er betonte: «Die Pole von Valentino hat mich nicht überrascht. Dass er schnell ist, ist für mich nichts Neues.»