KTM auf dem Red Bull Ring: Feuertaufe gemeistert
Auf dem Red Bull Ring stellte sich das KTM-Werksteam erstmals den zukünftigen Gegnern in der MotoGP-Klasse. Mit 1,9 sec Rückstand für Mika Kallio und 2,4 sec für MotoGP-Rookie Tom Lüthi zogen sich die Österreicher beachtlich aus der Affäre. «Endlich kam der Tag, an dem wir uns direkt mit unseren Gegnern messen konnten. Wir können klar sagen, dass alles nach Plan läuft. Natürlich sind wir langsamer als die Spitzenfahrer, aber wir wissen, in welchen Bereich wir uns verbessern müssen», erklärte Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM. Erst vor neun Monaten hatte das Roll-out der RC16 stattgefunden.
«Die Tatsache, dass wir bereits unsere zwei Werkspiloten Bradley Smith und Pol Espargaró unter Vertrag haben, stimmt mich sehr zuversichtlich, was die Rundenzeiten betrifft. Wir haben nun vier weitere Tests auf dem Programm, bevor Mika Kallio als Wildcard-Pilot beim Saisonfinale in Valencia antritt. Das wird ein weiterer Meilenstein. Er und das Team haben im letzten halben Jahr fantastische Arbeit geleistet, was sich bei diesem Test zeigte», lobt Beirer.
Mike Leitner, Vizepräsident Onroad, fügte hinzu: «Wir haben nun bestätigt, dass wir in die richtige Richtung gehen. Der Test zeigte die wahre Konkurrenzfähigkeit, denn alle Teams suchten nach einem guten Set-up für den Grand Prix. Am Ende des zweiten Tages fielen die Zeiten und gaben uns eine erste wirkliche Referenz. Obwohl der Weg an die Spitze noch härter wird, müssen wir uns mit diesem Ergebnis nicht verstecken. Es gibt noch viel zu tun, aber wir wissen, wie hoch die Latte hängt.»
«Wir haben uns auf drei fundamentale Aspekte konzentriert», erklärte Sebastian Risse, Technical Director Onroad. «Es ging um Rundenzeiten, wie die anderen Teams mit der Elektronik umgehen und die Reifen mit normalen Settings. Technisch gesehen, machten wir nicht viele Fortschritte, aber wir entwickelten uns weiter, was die Rundenzeiten betrifft. Wir bewegten uns zwischen eineinhalb und zwei Sekunden Rückstand, was weniger ist als erwartet. Der nächste Entwicklungsschritt wird groß sein. Ich hoffe, dass wir durch weitere Updates noch besser auf unseren Wildcard-Einsatz und den anschließenden Test vorbereitet sein werden.»
Testfahrer Mika Kallio wird auch den ersten Wildcard-Einsatz für KTM in Valencia bestreiten. «Unsere Leistung war besser, als viele es erwartet hatten. Der Abstand zwischen uns und den anderen hätte viel größer sein können. Wir haben erkannt, dass auch die anderen Teams in einem gewissen Maß beeindruckt waren. Da wir keine technischen Probleme hatten, konnten wir viele Runden auf hohem Level fahren. Am zweiten Tag konnten wir unsere Zeit um eine Sekunde verbessern. Diesmal ging es mehr um das Set-up als die Entwicklung. Das machte es mir einfacher, schnelle Zeiten zu fahren. Durch die anderen Fahrer auf der Strecke konnten wir genau sehen, in welchen Bereichen wir uns noch verbessern müssen.» Auf Yamaha-Pilot Valentino Rossi büßte Kallio sogar nur knapp über eine Sekunde ein.
Rookie Tom Lüthi war nach seinem Test in Mugello zum zweiten Mal mit der MotoGP-Maschine unterwegs. «Die Strecke war neu für mich, im Vergleich zu Mugello musste ich auf dem Motorrad viel mehr arbeiten. Doch ich konnte mich daran gewöhnen und mich schrittweise verbessern. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Wir machten technische Fortschritte, was die Gabel betrifft. Auch das Thema Reifen war für mich natürlich sehr interessant», erklärte der Moto2-Pilot. «Obwohl ich noch nicht die ideale Kombination gefunden habe, damit ich eine halbe Sekunde schneller sein kann, ist das Zusammenspiel von Wheelie-Kontrolle, Traktionskontrolle und Drehmoment aus den langsamen Kurven heraus sehr interessant für mich. Ich muss mich vor dem nächsten Test in Misano aber noch verbessern, obwohl mein Fokus weiter auf der Moto2-Klasse liegt, wo ich zuletzt patzte und nun wieder aufholen will.» Lüthi liegt als Moto2-WM-Vierter derzeit 58 Zähler hinter WM-Leader Johann Zarco, da er auf dem Sachsenring leer ausgegangen war.
Auch Alex Hofmann, der vor neun Monaten das Roll-out mit der RC16 absolviert hatte, durfte auch in Spielberg ein paar Runden drehen und lobte die Arbeit von KTM.
Für das KTM MotoGP Factory Racing Team beginnt die zweite Saisonhälfte mit der Präsentation des MotoGP-Projekts beim Heim-GP von 12. bis 14. August in Spielberg. Danach folgen Testfahrten in Misano und Spanien.
Red Bull Ring-Test, 20. Juli, 18 Uhr
1. Iannone, Ducati, 1:23,240
2. Dovizioso, Ducati, 1:23,680
3. Stoner, Ducati, 1:23,865
4. Barberá, Ducati, 1:24,091
5. Rossi, Yamaha, 1:24,169
6. Lorenzo, Yamaha, 1:24,194
7. Viñales, Suzuki, 1:24,208
8. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:24,335
9. Redding, Ducati, 1:24,375
10. Hernandez, Ducati, 1:24,396
11. Crutchlow, Honda, 1:24,455
12. Laverty, Ducati, 1:24,497
13. Miller, Honda,1:24,555
14. Petrucci, Ducati, 1:24,602
15. Rabat, Honda, 1:24,670
16. Pirro, Ducati, 1:25,139
17. Kallio, KTM, 1:25,191
18. Lüthi, KTM, 1:25,705
19. Baz, Ducati, 1:26,453
Red Bull Ring Test– 19. Juli, 18 Uhr
1. Andrea DOVIZIOSO, Ducati, 1’23.764
2. Andrea IANNONE, Ducati, 1’24.347
3. Scott REDDING, Ducati, 1’24.461
4. Casey STONER, Ducati , 1’24.502
5. Maverick VIÑALES, Suzuki, 1’24.595
6. Héctor BARBERÁ, Ducati, 1’24.649
7. Eugene LAVERTY, Ducati, 1’24.751
8. Danilo PETRUCCI, Ducati, 1’24.992
9. Valentino ROSSI, Yamaha, 1’25.054
10. Aleix ESPARGARÓ, Suzuki , 1’25.099
11. Yonni HERNANDEZ, Ducati, 1’25.171
12. Jorge LORENZO, Yamaha, 1’25.175
13. Jack MILLER, Honda, 1’25.345
14. Cal CRUTCHLOW, Honda, 1’25.438
15. Loris BAZ, Ducati, 1’25.994
16. Mika KALLIO, KTM, 1’26.056
17. Tito RABAT, Honda, 1’26.195
18. Tom LÜTHI, KTM, 1’26.405