MotoGP Red Bull Ring: Gibt es eine Ducati-Sensation?
Die MotoGP startet die zweite Saisonhälfte auf dem Red Bull Ring
Die MotoGP-Stars reisen nach der dreiwöchigen Sommerpause frisch gestärkt zum nächsten Grand Prix auf dem Red Bull Ring. Erstmals seit 1997 gastiert die Motorrad-WM wieder in Österreich und die Piloten dürfen sich auf eine Strecke freuen, die vor allem Top-Speed und Leistung fordert, weshalb die Experten den Ducati-Fahrern besonders gute Chancen auf ein starkes Ergebnis einräumen.
Dies bestätigte auch der zweitägige Spielberg-Test, der nach dem Rennen auf dem Sachsenring anstand und den meisten Piloten die Gelegenheit bot, den Red Bull Ring kennenzulernen. In den offiziellen Zeitenlisten gaben die Ducatis mit 1:23-er-Zeiten das Tempo vor. Allerdings fehlte das Repsol-Honda-Werksduo Marc Márquez und Dani Pedrosa bei diesen Testfahrten. Die Beiden könnten also für eine Überraschung sorgen.
Gesamtleader Márquez kann die Herausforderung entspannt angehen, denn er startet mit einem Polster von 48 WM-Punkten in die zweite Saisonhälfte. Selbst bei einer Nullrunde wird der Spanier Österreich also auf jeden Fall wieder als WM-Führender verlassen. Sein ärgster Verfolger Jorge Lorenzo und dessen Teamkollege Valentino Rossi müssen hingegen den Sieg anpeilen.
Denn beide Yamaha-Werksfahrer fehlten in den jüngsten beiden MotoGP-Läufen in Assen und Deutschland auf dem Siegertreppchen und verpassten sogar die Top-5. Damit fuhren die beiden Ausnahmekönner die schlechtesten Yamaha-Ergebnisse seit 2007 ein. Und weil der Topspeed nicht zu den Stärken des japanischen Bikes gehört, dürfen die beiden Werksfahrer auch in Spielberg ein schwieriges Wochenende erleben.
Der «Doctor» ist übrigens der einzige Fahrer im Feld, der in Spielberg schon einen GP bestritten hat. 1997 holte er sich in der 125-ccm-Klasse den zweiten Platz. Auch Jack Miller hat auf dem österreichischen Rundkurs schon ein Rennen bestritten. 2011 war er auf seinem Weg zum Titel in der Klasse bis 125 ccm der Deutschen Meisterschaft auch auf dem Red Bull Ring unterwegs.
Ein Auge sollte man auch auf das Suzuki-Duo Maverick Viñales und Aleix Espargaró werfen. Die Beiden konnten die Ducatis bei den Tests wenigstens ein bisschen ärgern und sich dabei eine Grundlage für das GP-Wochenende schaffen. Sie werden auf eine trockene Piste hoffen, denn bisher kamen sie mit der GSX-RR im Regen nie richtig zurecht.
Gar keine Erfahrung auf dem Red Bull Ring haben die beiden Tech3-Yamaha-Piloten Pol Espargaró und Bradley Smith. Wie das Repsol-Honda-Team verzichteten auch die Franzosen auf die Testteilnahme nach dem Deutschland-GP.