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Marc Márquez (10.): «Die Ducati sind sehr stark»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez auf dem Red Bull Ring am Freitag

Marc Márquez auf dem Red Bull Ring am Freitag

WM-Leader Marc Márquez liess sich durch Platz 10 am Freitag beim GP von Österreich nicht aus der Fassung bringen. Er weiss: Die Yamaha von Rossi und Lorenzo liegen in Reichweite.

Mit einer Zeit von 1:25,039 min schaffte Marc Márquez am Freitag im FP2 auf dem Red Bull Ring nur Platz 10, er büßte 1,422 sec auf die Bestzeit von Andrea Dovizioso (Ducati) ein und bezahlt jetzt dafür, dass Repsol-Honda dem 2-Tage-Test am 19./20. Juli ferngeblieben ist.

Marc, das war ein mühsamer erster Tag für dich und Honda. Wie lautet deine Bilanz ?

Ja, klar, für mich war das ein schwieriger Tag, aber wir haben sehr konzentriert gearbeitet. Denn wir haben in vielen Bereichen gearbeitet. Zuerst musste ich die richtige Linie für die MotoGP-Maschine herausfinden, denn ich war im Juni nur mit dem Production-Racer hier. Mit der MotoGP-Honda spielt sich alles schneller ab, die Piste wird enger.
Aber das war nicht das größte Problem. Wir haben uns dann mit dem Set-up beschäftigt und herausgefunden, dass wir bei der Elektronik daneben lagen. Ich habe erwartet, dass wir da eine bessere Basis haben würden. Im FP2 haben wir uns dann emsig bemüht, die Situation zu verbessern. Ich mache mir wegen Platz 10 keine übertriebenen Sorgen, denn die meisten Fahrer haben am Schluss neue Reifen aufgezogen, wir haben darauf verzichtet.
Ich hatte noch kein vernünftiges Set-up, deshalb habe ich die Reifen für morgen aufgespart. Wir werden sehen, was sich am Samstag ereignet. aber ich glaube, wir bewegen uns in eine gute Richtung. Natürlich sind die beiden Ducati-Werksfahrer einen Schritt vor uns, aber die beiden Yamaha-Werksfahrer liegen in Reichweite, und das sind ja meine wichtigsten Titelkonkurrenten.
Ich weiß nicht, ob wir am Sonntag in der Lage sein werden, die zwei Ducati herauszufordern. Aber an den Yamaha sind wir dicht dran.

Hat dich überrascht, dass Cal Crutchlow heute schneller als du unterwegs war?

Es ist so, wie ich es gesagt habe: Die meisten Fahrer haben am Ende neue Reifen reingesteckt. Ich habe darauf verzichtet, mein Rhythmus war trotzdem gut. Am Nachmittag habe ich die weiche Mischung gar nicht probiert, ich bin die ganze Session mit der harten Option gefahren.
Die Position von Cal ist gut, denn er liegt nicht weit hinter Valentino, der ist neben Lorenzo mein Hauptgegner. Wenn Cal so knapp dran ist, sind das gute News für mich.

Die Sicherheit macht dir jetzt hier keine Sorgen mehr?

Die Zielkurve ist entschärft worden, die Situation ist dort jetzt besser. Aber die Strecke ist dort jetzt schmaler, es ist schwierig, dort die beste Linie zu finden und innerhalb der Streckenmarkierung zu bleiben. Aber es ist jetzt sicherer.
Turn 4, wo Bradl gestürzt ist, dort ist es ein bisschen eng, eigentlich ist es eine Gerade, aber mit der MotoGP-Maschine kommen wir mit einem Wheelie aus der Kurve 3 raus. Wenn dann das Vorderrad wieder Bodenkontakt bekommt, kann es zu Stürzen kommen, weil du dich eigentlich schon in Kurve 4 und in leichter Schräglage befindest.
Die restlichen Kurven sind okay. Vielleicht haben wir zu viel Asphalt in den Auslaufzonen. Man sollte dort in Zukunft mehr Kies hinbringen.

Werden die Yamaha-Asse und du hier am Sonntag nur um Platz 3 fighten, weil die beiden Werks-Ducati so stark sind?

Das kann eine Möglichkeit sein. Man kann das vor dem Grand Prix nicht abschätzen. Aber schon beim Test war Ducati sehr, sehr schnell. Wir müssen abwarten, wie sie den Reifenverschleiß in den Griff kriegen und den Rhythmus im Rennen. Aber sie sind schnell...
Aber die Ducati sind beim Beschleunigen sehr stark. Sie knöpfen mir allein beim Rausfahren aus Turn 1 rund 0,35 Sekunden ab. Das ist schwer aufzuholen. Ja, es sieht so aus, als wäre es leichter hier für die Ducati-Fahrer. Aber wir werden kämpfen bis zum Ende. Ich werde mich besonders anstrengen, die beiden Yamaha-Fahrer unter Kontrolle zu halten, das wäre wichtig im Hinblick auf die WM-Tabelle.

Der Red Bull Ring sieht auf dem Streckenplan einfach aus. Aber in Wirklichkeit ist er anspruchsvoller als erwartet?

Ja, sicher, die Piste sieht auf der Skizze simpel aus. Aber schon bei meinem Training her im Juni habe ich gesagt, es gibt hier ein paar schwierige Stellen. Und es ist sehr mühsam, hier ein ideales Set-up zu finden. Denn es gibt harte Bremspunkte, aber es gibt auch brutale Beschleunigungsphasen... Und im letzten Sektor musst du mit viel Kurvenspeed fahren. Das ist eine schwierige Rennstrecke.
Wenn du das Limit in jedem Sektor finden willst, dann wird die Aufgabe echt schwierig. Deshalb wurden auch in den Klassen Moto3 und Moto2 viele Rundenzeiten gestrichen, weil es so kompliziert ist, die besten Linien zu finden.

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