Andrea Dovizioso: «Fetzen flogen aus dem Reifen»
Andrea Dovizioso vor seinen Ducati-Kollegen Iannone und Redding
Bereits nach zehn Runden machten sich die Probleme von Andrea Dovizioso in Brünn deutlich bemerkbar. Der Ducati-Pilot fiel immer weiter zurück und steuerte dann die Box an. In Runde 16 folgte dann das endgültige Aus.
«Ich bin sehr enttäuscht, denn wir reisen ohne Punkte nach Hause», betonte Dovizioso. «Wir waren unter diesen Bedingungen stark, ich befand mich in der ersten Gruppe. Zu dieser Zeit wollte ich den Hinterreifen schonen, denn am Morgen war der Verschleiß am Hinterreifen recht hoch. Ich dachte, dass ich ihn schonen muss, wenn wir keinen Bikewechsel machen und er 22 Runden überstehen muss. Ich nutzte deswegen weniger Power und belastete den Vorderreifen zu stark. Ich hatte entschieden, den Vorderreifen mehr zu pushen und den Hinterreifen zu schonen, denn am Morgen – mit mehr Wasser auf der Strecke – sah der Vorderreifen nach dem Warm-up wie neu aus. Dann war ich der erste Fahrer, der Probleme mit dem Vorderreifen bekam.»
Der Italiener äußerte erneut Kritik an Einheitsreifen-Lieferant Michelin. «Es kann passieren, dass ein weicher Vorderreifen bei wenig Wasser auf der Strecke stark abbaut, doch ich bin mit der Auswahl von Regenreifen, die uns hier zur Verfügung stand, nicht zufrieden. Wir hatten den extra-weichen Vorderreifen vom Sachsenring und den härtesten Vorderreifen der Allocation. Der Unterschied zwischen ihnen ist für mich zu groß. Mit diesen beiden Reifen können wir nicht jedes Rennen bestreiten, denn jede Strecke hat einen anderen Asphalt und eine andere Temperatur. Nur wenige Fahrer setzten auf den harten Vorderreifen, denn in der Vergangenheit hatten wir schon mit einer weicheren Mischung als dem harten Reifen, den wir hier hatten, Probleme mit dem Grip. Nur wenige Fahrer gingen das Risiko mit dem harten Vorderreifen ein, aber es war die richtige Entscheidung.» Sieger Cal Crutchlow und Loris Baz auf Platz 4 setzten hinten und vorne auf die harte Mischung.
«Ich denke, Michelin hat bei Regen noch nicht alles unter Kontrolle», fuhr «Dovi» fort, der auf den achten WM-Rang hinter Pol Espargaró zurückfiel. «Im Regen brauchen wir mehr unterschiedliche Mischungen. Wenn schon Fetzen aus dem Reifen fliegen, dann wird es wirklich gefährlich.»
Als Dovizioso mit seiner zweiten Maschine ausrückte, war er auf Intermediate-Reifen unterwegs. «Normalerweise wechselt man auf Slicks, doch bei diesen Bedingungen war es sehr schwierig für das Team, eine Entscheidung zu treffen. Die Intermediates funktionieren gut, aber die Strecke war noch komplett nass, es gab nicht einmal eine schmale trockene Linie. Daher war ich langsam. Natürlich war ich schneller als zuvor mit dem zerstörten Vorderreifen, aber es war das Risiko nicht wert.»