Was Marc Márquez in diesem Jahr besser macht
Marc Márquez: «Im Winter merkst du, dass du die Saison anders rangehen muss»
Der Unterschied zwischen dem vergangenen Jahr und dieser Saison könnte für Marc Márquez kaum grösser sein. Der Honda-Werkspilot kam in diesem Jahr in jedem Rennen ins Ziel – und holte sogar in jedem der bisherigen 14 WM-Läufe Punkte. Mit dieser Konstanz hat er sich an der Spitze der Gesamtwertung einen Vorsprung von 52 Punkten auf den zweitplatzierten Valentino Rossi erarbeitet.
2015 musste Márquez hingegen ein schwieriges Jahr hinnehmen und kam in sechs der 18 WM-Läufe nicht ins Ziel. Da halfen auch die spektakulär herausgefahrenen Podestplätze in Austin, Jerez, Assen, Deutschland, Indianapolis, Brünn, Misano, Phillip Island und Valencia nichts mehr – obwohl er in Austin, auf dem Sachsenring, in Indianapolis, in Misano und in Australien als Erster ins Ziel kam.
«Ich habe die ganze Zeit gepusht», erinnert sich der Spanier im MotoGP.com-Video. «Einige Leute sagten mir, dass dies der falsche Weg sei, doch ich habe weiter Druck gemacht. Und am Ende hat sich herausgestellt, dass es auch nicht die richtige Herangehensweise war.» Erst im Winter kam die Erkenntnis, dass er etwas ändern muss.
«Da hast du etwas mehr Zeit, du kannst über alle Rennen ganz entspannt nachdenken, während du zuhause sitzt. Und dann merkst du auch, dass du die Saison anders rangehen musst», weiss Márquez, und betont: «Ich habe im vergangenen Jahr gelernt, dass man die Saison in der ersten Hälfte nicht gewinnen, sehr wohl aber verlieren kann.»
«Es war besonders in den ersten Rennen ein harter Kampf», gesteht der 23-Jährige. «Der neue Marc musste sich erst durchsetzen. Er ist natürlich ein Jahr älter, und natürlich sieht es so aus, als hätte ich viel Erfahrung. Aber letztlich bin ich doch erst 23.» Und er erzählt: «Diese Saison hat nicht so gut begonnen, wir hatten viele Probleme. Aber im Laufe des Jahres haben wir uns stark verbessert, besonders was die Elektronik angeht.»
«In diesem Bereich hatten wir wirklich Nachholbedarf, aber wir haben uns Schritt für Schritt verbessert und jetzt haben wir offenbar ein konkurrenzfähiges Bike. Das einzige Problem daran ist, dass diese Maschine sehr heikel ist. Sobald sich die Bedingungen auch nur leicht verändern, ist ein komplett anderes Set-up nötig», fügt Márquez an.