Bradley Smith: «Mit KTM nicht sofort an der Spitze»
Bradley Smith
Die Saison 2016 verlief für Bradley Smith bisher desaströs. Zunächst hatte er große Probleme mit der Umstellung von Bridgestone auf Michelin, dann zog er sich im Rahmen des 8h-Rennen von Oschersleben eine schwere Bänderverletzung im rechten Knie zu. Seither hat der Tech3-Yamaha-Pilot, der zwischenzeitlich von Alex Lowes ersetzt wurde, ein umfangreiches Rehabilitationsprogramm absolviert, und ließ sich sogar zweimal operieren, um wieder fit zu werden. Beim Grand Prix von Japan in Motegi will er nun sein Comeback geben.
Nach dem Saisonfinale in Valencia, bei dem Mika Kallio einen Wildcard-Einsatz für KTM absolvieren wird, wird sich der Brite dann erstmals auf die MotoGP-Maschine von KTM schwingen, die 2016 von den Testfahrern Kallio, Randy de Puniet, Karel Abraham und Tom Lüthi weiterentwickelt wurde. «Wir rechnen natürlich nicht damit, dass KTM in der MotoGP-Klasse sofort an der Spitze dabei ist. Ab einem gewissen Zeitpunkt werden sie aber in der Lage sein, ein Motorrad auf hohem Niveau bereitzustellen. Deshalb wollte ich von Anfang an richtig an diesem Projekt beteiligt sein. Sie machen derzeit ihren Job. Mein Job beginnt erst im November», ist Smith bewusst.
KTM zeigte in Spielberg bereits eine beeindruckende Leistung, als Testfahrer Mika Kallio mit der RC16 am Montag schneller unterwegs war als Aprilia-Pilot Alvaró Bautista. «Die Tests, die vor dem Saisonende gefahren werden, haben nicht viel Aussagekraft», meint Smith. «Man muss sich nur die Zeiten von Randy de Puniet bei Suzuki ansehen, als er in Valencia als Wildcard-Pilot antrat. Als sich Aleix am nächsten Tag erstmals auf die Maschine setzte, konnte man den riesigen Unterschied kaum fassen. Ich denke aber, dass Mika einen fantastischen Job macht, ich bin froh, dass er auch die nächsten zwei Jahre Teil des Projekts ist.»
«Es ist sinnvoll, dass KTM 2016 die Meinung mehrerer Testfahrer einholte, denn für Pol und mich ist es wichtig, dass das Fenster, in dem das Bike sich schnell bewegen lässt, möglichst groß ist. Dann können wir an diesem Punkt ansetzen», erklärte Smith im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Wird es für KTM schwierig sein, das Bike in der nächsten Saison so weiterzuentwickeln, damit es für dich und Pol geeignet ist? «Nein, das denke ich nicht, denn bei den Acht Stunden von Suzuka fuhren wir im letzten Jahr mit derselben Maschine und legten fast genau dieselben Rundenzeiten vor. Und wir haben gewonnen. Auch bisher war es immer recht interessant, Pols Set-up zu sehen. Unsere Settings unterscheiden sich natürlich immer etwas, aber sie sind nicht von unterschiedlichen Planeten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das negativ auswirkt», versicherte Smith.