Valentino Rossi: «Es ging um alles oder nichts»
Valentino Rossi lässt den Tschechien-GP seiner Rookie-Saison 1996 noch einmal Revue passieren
114 GP-Siege konnte Valentino Rossi in seiner bisherigen MotoGP-Karriere insgesamt schon erringen, und einige dieser Triumphe werden dem neunfachen Champion wohl immer in Erinnerung bleiben. Dazu gehört auch der Tschechien-GP von 1996, denn dies war der erste WM-Lauf, den Rossi für sich entscheiden konnte.
Der Lockenkopf – damals noch ein Teenager – setzte sich nach einem Start von der Pole-Position in einem spannenden Duell gegen Jorge Martinez durch und kreuzte die Ziellinie vor dem heutigen Aspar-Teambesizer Jorge Martinez und Tomomi Manako. «Natürlich erinnere ich mich sehr gut daran, denn der erste GP-Sieg ist natürlich ein unvergessliches Ereignis», gesteht Rossi in einem MotoGP.com-Video.
«Es war ein fantastisches Wochenende – sozusagen das Wochenende der Premieren für mich, denn ich eroberte dort auch zum ersten Mal die Pole-Position in der WM», erinnert sich der Yamaha-Werksfahrer, der 1996 seine Rookie-Saison bestritt. «Und natürlich war da auch mein erster Sieg, kein Fahrer wird seinen ersten GP-Sieg je vergessen.»
Und Rossi schildert: «Ich erwischte einen schlechten Start, konnte mich dann aber wieder nach vorne arbeiten und in einer grossen Gruppe mitkämpfen. Am Ende konnten Martinez und ich uns absetzen. Es war fantastisch, diesen Sieg nach einem grossartigen Duell zu holen. Es war ja auch mein erstes WM-Jahr, deshalb war das schon ein sehr grosser Erfolg.»
Auch Martinez kann sich noch gut an das Rennen erinnern: «Zu Beginn des Rennens hatte ich ein Problem mit dem Motor. Ich fiel zurück, aber zum Glück bekam ich das in den Griff. Ich holte auf, kam vorbei und setzte mich ab.» Und der 54-Jährige gestand: «Ich dachte, ich würde das Rennen gewinnen, denn in der vorletzten Runde lag ich vorne. Doch das war leider nicht so. Heute ist es natürlich ein netter Gedanke, dass mich Valentino Rossi auf dem Weg zu seinem ersten GP-Sieg geschlagen hat.»
Und Rossi erzählt: «Meine Beziehung zu Martinez war in jenem Jahr nicht sehr gut. Wir kämpften vom ersten Rennen an – auch sehr hart – deshalb ging es in der letzten Runde um alles oder nichts.»