WM 125 ccm: Britische Durststrecke beendet
Scott Redding siegte 2008 in Donington (125)
James Toseland entfachte 2008 als Tech-3-Yamaha-Pilot unter den britischen Motorrad-GP-Fans neue Begeisterungsstürme. Doch die letzten britischen Erfolge in der Königsklasse liegen eine Ewigkeit zurück. Nach dem zweiten Startplatz von James Toseland bei seinem MotoGP-Debüt in Katar 2008 herrschte bei den britischen Fans und Medien grenzenlose Euphorie.
Kein Wunder. Denn die Briten hatten auf motorradsportlicher Ebene eine lange GP-Durststrecke hinter sich. Zwar haben Fogarty, Hodgson und Toseland sieben Superbike-WM-Titel gewonnen, aber die sieglose Phase im GP-Sport dauerte bereits unerträglich lang.
Toseland schaffte zwar 2008 den elften WM-Gesamtrang, aber nach einem enttäuschenden 14. Gesamtrang in der Saison 2009 wurde er wieder in die Superbike-WM verfrachtet. Nach einem Jahr Pause tritt mit dem Superbike-WM-Fünften Cal Crutchlow 2011 der nächste Brite auf einer Tech3-Yamaha in der Königsklasse an.
Wissen Sie, wann der letzte britische 125-ccm-Weltmeister gefeiert wurde? Antwort: Dave Simmonds (Kawasaki) im Jahr 1969.
Wissen Sie, wann der letzte Brite einen 250-ccm-Weltmeistertitel gewonnen hat? Antwort: Phil Read (Yamaha) im Jahr 1971.
Wissen Sie, wann es den letzten britischen Weltmeister in der Königsklasse gegeben hat? Antwort: Barry Sheene (Suzuki 500) im Jahr 1977.
Wissen Sie, wann der letzte britische 250-ccm-GP-Sieger zelebriert wurde? Antwort: Jeremy McWilliams (Aprilia) 2001 in Assen/Niederlande.
Wissen Sie, wann der letzte britische GP-Sieger in der Königsklasse gefeiert wurde? Antwort: Barry Sheene (Suzuki) 1981 in Anderstorp/Schweden.
Auch der letzte Podestplatz eines Briten in der Königsklasse (500 ccm, ab 2002 MotoGP) liegt ein geraumes Weilchen zurück: Der Schotte Niall Mackenzie (ROC-Yamaha) war 1993 Dritter in Donington. Der letzte richtige Engländer auf dem Podest war Simon Buckmaster 1989 in Misano, als die Werksfahrer streikten. Randbemerkung: Der letzte echte englische 250 ccm-Sieger (McWilliams ist Nordire) war Alan Carter (auf Yamaha) 1983 in Le Mans.
Immerhin erleben die englischen Fans seit 2008 in der 125-ccm-Klasse und in der Moto2-Klasse einige Lichtblicke. Zuerst gewann Scott Redding beim Heim-GP als krasser Aussenseiter auf der Blusens-Aprilia 125 ein völlig überraschender GP-Sieg.
An den letzten britischen 125-ccm-GP-Sieger konnte sich damals kaum ein Donington-Zuschauer erinnern. Es war Chas Mortimer (Yamaha) 1973 in Jarama/Spanien.