GP Assen, Rennen 125 ccm: Erster Sieg für Gadea
Sergio Gadea: Erster Saisonsieg.
Die ersten Runden verliefen hektisch. Lokalmatador Danny Webb wurde von KTM-Pilot Cameron Beaubier (USA) in der zweiten Kurve aus dem Sattel geholt und schied aus. Auch Scott Redding überstand die zweite Runde nicht, genauso wenig wie Randy Krummenacher und Lorenzo Savadori.
Nach drei Runden setzte sich eine Fünfergruppe aus Andrea Iannone, Nicolas Terol, Sergio Gadea, Julian Simon und Bradley Smith (gleichzeitig die ersten Fünf der WM-Tabelle) vom Feld ab. Stefan Bradl, wie Sandro Cortese aus der ersten Reihe gestartet, führte die Verfolger an. Rückstand auf die Spitze: 2,5 Sekunden. Auch Jonas Folger hatte vom 18. Startplatz aus den Anschluss an die erste Verfolgergruppe geschafft.
In der vierten Runde war das Rennen für Pole-Setter Sandro Cortese bereits zu Ende. Er stürzte in der ersten Verfolgergruppe bei hohem Tempo übers Vorderrad. Der Deutsche wollte weiterfahren, doch an der Ajo-Interwetten-Derbi war zu viel kaputt gegangen, ein Weiterfahren war unmöglich.
Nach sieben Runden war auch die Fünfergruppe an der Spitze gesprengt. Simon und Terol setzten sich ab, Gadea war alleiniger Dritter, Iannone stritt mit Smith um Rang 4. Doch Gadea gab nicht auf: Mit einer Reihe von schnellen Runden schaffte er es, den Anschluss an die Spitze wieder herzustellen.
Nach Rennhälfte lag die Verfolgergruppe mit Bradl, Folger, Iannone, Marc Marquez und Pol Espargaro bereits mehr als 12 Sekunden hinter dem Spitzentrio Gadea, Simon und Terol sowie sechs Sekunden hinter dem Duo Smith/Iannone zurück.
Der Schweizer Dominique Aegerter kämpfte mit dem überraschend starken Wild-Card-Piloten Marvin Fritz (D, Honda) und dem Nachfolger von Simone Corsi im Jack & Jones-Team, Luis Salom (E, Aprilia), um die Plätz 13 bis 15 und damit die letzten WM-Punkte.
In der letzten Runde zwängte sich Terol innen an Simon heran, musste aber in den Notausgang und behinderte den WM-Leader stark. Gadea profitierte, wischte vorbei und gewann das Rennen. Die grenzwertige Aktion Terols wurde nach dem Rennen von der Rennleitung untersucht, die Siegerehrung verschoben.
Der Sieg Gadeas war aber unbestritten. Der Spanier freute sich über seinen ersten Saisonsieg: «Ich hatte noch Reserven am Schluss, aber brauchte sie nach den Zusammenprall zwischen Simon und Terol nicht mehr. Zu Beginn des Rennens brauchte ich lange, bis ich an Iannone vorbei war.»
Terol über die entscheidende Situation in der letzten Runde: «Es tut mir leid, ich wollte unbedingt vorne sein. Aber es war zu spät, um einzulenken.»
Simon: «Da war einfach kein Platz mehr für mich. Ich bin glücklich, dass ich bei der Situation nicht gestürzt bin und viele Punkte für die WM mitnehmen konnte.»
Stefan Bradl beendete das Rennen an der Spitze der Verfolgergruppe und wurde trotz seiner Handverletzung guter Sechster, direkt vor dem erneut überzeugenden Jonas Folger. Dominique Aegerter schaffte Rang 13, hinter ihm freute sich Marvin Fritz über Platz 14 und seine ersten WM-Punkte.