Simón: Erste Chance auf den Titel
Einsame Spitze: Simón siegte in Misano
Nach vier Wochen Pause zieht der MotoGP-Tross nach Estoril, wo am Wochenende das viertletzte Rennen der Saison ansteht. 125-ccm-WM-Leader Julián Simón hat nach seinem vierten Saisonsieg beim letzten Aufeinandertreffen in Misano alle Trümpfe in der Hand: Sollte der Spanier in Estoril siegen und sein schärfster WM-Konkurrent und Landsmann Nicolas Terol nicht als Zweiter über die Ziellinie kommen, ist der Bancaja-Aspar-Aprilia-Pilot, der seit dem Rennen in Barcelona die Spitzenposition in der Gesamtwertung inne hat, vorzeitig 125-ccm-Weltmeister. «Aber das ist eher unwahrscheinlich, ich versuche einfach, mich aus allen Scharmützeln rauszuhalten und das Rennen so weit vorne wie möglich zu beenden», räumt der 22-jährige Aprilia-Pilot ein.
Simóns Motivation ist nicht nur wegen des sich zuspitzenden WM-Kampfs besonders gross: «Ich liebe diese Strecke, ausserdem liegt sie in der Nähe meiner Heimatstadt Villacañas, es werden also viele Fans kommen, um mich zu unterstützen», erklärt der 107-fache GP-Fahrer, der sich gerne an den Vorsaison-Test in Estoril zurückerinnert: «Schon damals fühlte ich mich auf meiner Maschine wohl und konnte schnell ein paar gute Rundenzeiten fahren.»
Weniger Glück hatte Simón in den Vorjahren, seinen ersten WM-Lauf in Estoril beendete er 2002 als 14., im darauffolgenden Jahr fiel er aus. Auf dem Podest stand er beim Portugal-GP noch nie, weder in der 125er- noch in der Viertelliter-Klasse: 2005 wurde er als Neunter abgewinkt, 2006 erzielte er mit Platz 5 sein bisher bestes Estoril-Ergebnis. In der 250er-Klasse fuhr er als Achter (2007) und Siebter (2008) in die Top-Ten.