Spies: Bescheidene Ziele
Von Kay Hettich
© Gold & Goose
Ben Spies bleibt sich treu und stapelt tief
Als Superbike-Weltmeister 2009 und bester MotoGP-Rookie 2010 braucht sich Ben Spies sicher vor niemanden zu verstecken. In Brünn und Indianapolis war der Texaner im Qualifying sogar vor seinem Teamkollegen und Weltmeister [*Person Jorge Lorenzo*] (E) platziert. Beim Indy-GP zeigte er dem Spanier sogar am Rennsonntag das Hinterrad der Tech3-Yamaha.
Doch Spies stapelt zwei Monate vor dem Saisonauftakt im Wüstenstaat Katar tief und redet von seinem ersten GP-Sieg und regelmässigen Top-5-Platzierungen als sein Ziel für die Saison 2011. Dabei trauen einige Experten dem 26-Jährigen wesentlich mehr zu als das. «Du kannst dich nicht immer riesig steigern, aber wenn ich besser als im letzten Jahr bin und die Spitze etwas öfter sehe, dann ist das schon ein Gewinn», bekräftigt der US-Boy seine Ziele.
Aber Spies kennt den Weg zum Erfolg: Wie der neunfache Weltmeister [*Person Valentino Rossi*] (I/Ducati) seit seinem Wechsel in die Königsklassse mit dem Australier Jeremy Burgess zusammenarbeitet, hat auch Spies langjährige Vertraute an seiner Seite. Sein Crew-Chef Tom Houseworth begleitet ihn bereits seit der AMA; gleiches gilt für seinen Mechaniker Gregory Wood. Mit seinem neuen Teammanager Massimo Meregalli gewann er 2009 die Superbike-WM. «Ich habe ein grossartiges Team und alle um mich herum sind die besten Leute, die sich zusammentun konnten», weiss der Amerikaner.
Eine hohe Meinung hat der Yamaha-Pilot auch von seinem Teamkollegen, den er gleichermassen als Vorbild und Gegner ansieht. «Ich bin bereit, von Jorge zu lernen. Er ist super schnell und hat ein grosses Talent», sagt Spies voller Respekt. «Aber ich will ihn natürlich schlagen, er ist die erste Person, die es zu schlagen gilt. Er ist der schnellste Typ der Welt und ein fantastischer Pilot.»
Beim offiziellen Sepang-Test vom 1. - 3. Februar erhält Spies erstmals identisches Material wie Lorenzo. Beim Valencia-Test stand ihm noch nicht der 2011er Motor zur Verfügung. «Das Gesamtpaket der M1 ist fantastisch, wir müssen nur noch ein bisschen am Motor arbeiten. Aber die beste Position oder Rundenzeit ist nicht das Ziel. Ich muss mich nur wieder an das Motorrad gewöhnen und wir müssen sehen, wie das Team zusammen arbeitet.»