GP Estoril, MotoGP, Qualifying: Pole für Lorenzo
Lorenzo trickst alle aus
Schönes Wetter ist anders. Kühle Temperaturen und dicke schwarze Wolken am Himmel von Estoril waren beim Zeittraining der MotoGP nicht gerade beste Bedingungen.
Neun Rechts- und vier Linkskurven müssen die Fahrer pro Runde absolvieren. Die erste Bestzeit holte sich Cal Crutchlow mit seiner Yamaha Tech 3, wurde aber schnell abgelöst. Erst von Casey Stoner (Repsol Honda), dann von Marco Simoncelli (San Carlo Honda Gresini). Nach zehn Minuten war es dann Dani Pedrosa (Repsol Honda) der sich auf die vorläufige Pole-Position setzte. Seine Zeit hielt gerade mal fünf Minuten, bevor wieder Simoncelli an der Reihe war. Er legte mit einer Zeit von 1:38,214 vor.
Kurz vor der Halbzeit der einstündigen Trainingssitzung gewann Simoncelli den Kampf gegen die Uhr und unterbot seine eigene Zeit um eine Zehntel Sekunde. Pedrosa und Jorge Lorenzo lauerten mit minimalen Rückstand auf Simoncelli auf den Plätzen 2 und 3. Doch Simoncelli liess nichts anbrennen und verbesserte sich erneut. Für den Rest des Feldes galt es nun eine Zeit von 1:37,944 zu schlagen.
Einen ordentlichen Sprung nach vorne machte Ben Spies (Yamaha Factory Team). Der US-Amerikaner verbesserte sich erst auf den dritten und eine Runde später auf den zweiten Platz. Einen Weg an Simoncelli fand auch er nicht. Capirossi hatte sich unterdessen auf Platz 11 nach vorne gearbeitet, Rossi ging das letzte Trainingsdrittel von Platz 7 an.
Lorenzo verkürzte den Rückstand auf Simoncelli auf 0,066 Sekunden. Doch der Italiener reagierte sofort, legte eine neue Bestzeit von 1.37,327 hin und erhöhte den Abstand zu Lorenzo wieder auf bequeme 0,683 Sekunden. Zur Sicherheit erhöhte er wenige Runden später den Abstand auf 0,716 Sekunden.
Sieben Minuten vor Trainingsende wurden aus der Boxengasse erste Regentropfen vermeldet. Doch Lorenzo schreckte das wenig. Mit 1:37,161 holte er sich die Bestzeit. Simoncelli konnte nicht mehr reagieren. In Turn 7 klappte ihm das Vorderrad ein. Dafür ging es auf den letzten Metern umso wilder im Kampf um die besten Plätze zu. Doch alle Angriffe blieben vergeblich. Lorenzo holte Rang 1 vor Simoncelli und Pedrosa. Für Rossi blieb Platz 9.