Barcelona, MotoGP: Stoner siegt ohne Probleme
Barcelona-Dominator: Casey Stoner
Am Sonntagmorgen sah es kurz danach aus, als beim GP Catalunya doch noch wenigstens 16 Fahrer an den Start gehen: Colin Edwards, der sich am Freitag das Schlüsselbein brach und sogleich operiert wurde, sprach von einem Rennstart (speedweek.com berichtete). Auch wenn der Amerikaner des Monster Yamaha Tech3-Teams nach einer Runde an die Box gefahren wäre, um seine Serie von aufeinanderfolgenden MotoGP-Rennen (141 Läufe seit 2003) nicht abreissen zu lassen, gab es von den Ärzten dafür kein grünes Licht.
Nach dem Start der verbleibenden 15 Cracks waren die Positionen rasch bezogen. Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) kam zwar als Erster aus der ersten Runde zurück. Aber Casey Stoner (Repsol Honda), der alle Trainings mit Ausnahme des Qualifyings dominiert hatte, setzte sich nach zwei Runden an die Spitze und arbeitete sich ein bequemes Zeitpolster heraus. Mit seinem dritten Saisonsieg robbte sich der Australier in der WM bis auf sieben Zähler an Leader Lorenzo heran.
Polesetter Marco Simoncelli verspielte die Chance auf sein erstes MotoGP-Podest schon in den ersten Sekunden. Der Italiener von San Carlo Honda Gresini war nach dem Start nur Achter und konnte sich im Lauf der 25 Rennrunden nur noch um zwei Plätze verbessern.
Hinter Stoner fuhren Lorenzo, Ben Spies, Andrea Dovizioso – der sich in der Startphase noch mit Valentino Rossi balgte – der erwähnte Ducati-Star und Simoncelli wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Dahinter hatte Barcelona-Neuling Cal Crutchlow Nicky Hayden düpiert und feierte einen ausgezeichneten siebten Platz. Dank dem Briten und den Podestfahrern Lorenzo und Spies aus dem Werksteam brachte Yamaha drei Maschinen in die Top-7.
Wiederholte Rangverschiebungen gab es nur im Kampf um Platz 9. Loris Capirossi, Karel Abraham, Hector Barbera und Alvaro Bautista lieferten sich Duelle um die verbleibenden Top-Ten-Ränge. Die Chance auf Punkte verspielten Hiroshi Aoyama und Randy de Puniet, die beide in derselben Kurve stürzten.
Etwas Aufregung drohte vom Himmel: Als nach zwölf Runden ein paar Regentropfen fielen, wurde das Rennen mit der weissen Flagge als Flag-to-Flag-Race deklariert, ein Wechsel auf das Ersatzmotorrad mit Regenreifen wäre erlaubt gewesen. Die Piste blieb aber viel zu trocken für diese Massnahme.