Sachsenring-GP für 2012 ist gesichert
Die Weltelite fährt auch 2012 in Sachsen
Der seit 1998 auf dem Sachsenring beheimatete Motorrad-Grand-Prix von Deutschland findet auch im nächsten Jahr wieder auf der traditionsreichen Rennstrecke in Hohenstein-Ernstthal statt.
Im kommenden Jahr wird das Rennen von der ADAC Zentrale (München) zusammen mit der Sachsenring Management GmbH als Ausrichter vor Ort und mit Unterstützung der Politik auf Landes- und kommunaler Ebene veranstaltet. Der Grosse Preis von Deutschland 2012 wird der 15. Motorrad-GP in Folge auf dem Sachsenring sein.
Seit 1998 kamen jährlich hunderttausende Zweirad-Enthusiasten zu den Weltmeisterschaftsläufen auf dem Sachsenring; der Besucherschnitt der letzten zehn Jahre lag bei rund 210 000 pro Jahr. 2007 erreichte der Sachsenring mit ca. 227 000 Zuschauern sogar den höchsten Zuspruch aller WM-Läufe der Saison. Im vergangenen Jahr pilgerten etwa 225 000 Besucher in das Mekka des deutschen Motorradsports. Damit zählt der deutsche Motorrad Grand Prix seit Jahren zu den meist besuchten WM-Veranstaltungen im Zweiradsport.
Da es sich beim Sachsenring vorrangig um ein Fahrsicherheitszentrum und nicht um eine permanente Rennstrecke handelt, waren und sind ständig kostenintensive Umbauten erforderlich, um den aktuellen sicherheitstechnischen Anforderungen der FIM zu entsprechen. An diesen haben sich der Freistaat Sachsen und der ADAC Sachsen massgeblich beteiligt. Etwa 15 Millionen Euro werden alljährlich durch die Besucher im Rahmen des deutschen GP umgesetzt. Neben einem erhöhten Bekanntheitsgrad der Region um den Sachsenring ist dies ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.
ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk: «Gerade wegen des grossen Publikumszuspruchs war es mir eine Herzensangelegenheit, den deutschen Motorrad-Topevent weiter auf dem Sachsenring auszutragen. Ich bedanke mich bei Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich und den Mitarbeitern seiner Staatskanzlei für die intensiven Gespräche und die Unterstützung zum Erhalt des Motorrad-Grand-Prix auf dem Sachsenring, der damit die Hochburg des deutschen Motorradsports bleibt. Mein Dank geht auch an die Sachsenring Management GmbH als unser Partner vor Ort für diese prestige- und publikumsträchtige Veranstaltung. Bedanken möchte ich mich auch bei den Verantwortlichen auf dem Lausitzring, die sich mit ihrem Interesse und konstruktiven Gesprächen als alternativer Ausrichter angeboten haben.»
Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen: «Der deutsche Motorrad-GP gehört auf den Sachsenring. Seit heute ist klar, dass er auch 2012 wieder dort stattfinden kann. Das verdanken wir dem ADAC München mit seinem engagierten Sportpräsidenten Hermann Tomczyk sowie dem leidenschaftlichen Engagement vor Ort und vielen konstruktiven Gesprächen. Dieses gemeinschaftliche Bekenntnis zum Sachsenring stärkt die Region und begeistert die Fans. Die Sächsische Staatsregierung steht uneingeschränkt hinter allen Akteuren und wird investive Maßnahmen mit bis zu 1,5 Millionen Euro fördern. Wir alle freuen uns auf eine spannende Motorrad-WM-Saison 2012 und darüber hinaus - auf der Hochburg des deutschen Motorradsports, dem Sachsenring.»
Der ADAC Sachsen hatte sich am 13. September bei einer dilettantischen Pressekonferenz ausserstande erklärt, den Grand Prix ein weiteres Mal abzuwickeln, es drohte für 2012 ein Minus von € 850 000,– , erklärten die ehrenamtlichen Funktionäre des ADAC Sachsen.
Die GP-Veranstalter spielten mit dem Feuer und riskierten eine Abwanderung der Prestige-Veranstaltung auf den EuroSpeedway Lausitz. Doch die spanische Vermarktungsfirma Dorna Sports zog diese Option nie ernsthaft in Betracht. Sie war über die stümperhafte Vorgehensweise des ADAC Sachsen genau so verärgert wie die lokalen Kommunen und die angegriffenen Politiker des Freistaats Sachsen und ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk aus der ADAC-Zentrale in München.
Im Handumdrehen bildete sich eine neue Interessensgemeinschaft für die Austragung des GP von Deutschland. Die umliegenden Gemeinden haben sich in der Sachsenring Rennstrecken Management GmbH (SRM) zusammengeschlossen und boten der Dorna und dem ADAC in München innerhalb weniger Tage an, das wirtschaftliche Risiko und die sportliche Ausrichtung gemeinsam zu übernehmen.
Als der ADAC Sachsen am 27. September einen verbalen Salto mortale verübte und sich in München – trotz unveränderter finanzieller Vorzeichen – wieder für die Abwicklung des Grand Prix bewarb, war der Zug längst abgefahren.
Die Dorna kassiert 2012 wie vereinbart eine Gebühr von 3 Millionen Dollar (bis inklusive 2011 wurden 1,5 Mio verlangt), doch bei 230 000 Zuschauern an drei Tagen rechnen die neuen Veranstalter trotzdem mit Gewinnaussichten.