MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sara Sanchez (26): «Cool und ein schönes Gefühl»

Von Stephan Moosbrugger
Sara Sanchez liefert sich in der WorldWCR ein spannendes Titel-Duell mit Maria Herrera und Ana Carrasco. Wie sich das Leben der Spanierin mit der Teilnahme an der Frauen-WM verändert hat.

Nach zwei Meetings der WorldWCR liegt Sara Sanchez mit 68 Punkten hinter Maria Herrera und Ana Carrasco auf dem dritten Gesamtrang. Die 26-Jährige fährt für das Team Terra & Vita 511 withU Racing und hat nach vier Rennen ebenso viele Podestplätze vorzuweisen – Rang 3 und 2 in Misano und zwei dritte Plätze in Donington.

Die Spanierin fuhr 2023 die italienische Supersport-300-Serie und belegte den zehnten Rang. 2020 und 2021 bestritt sie auch Gaststarts in der Weltmeisterschaft. Zudem nahm sie erfolgreich an der Women's European Championship teil. Sanchez verfügt somit über viel Erfahrung, hat aber nicht den Bekanntheitsstatus wie ihre Titelkonkurrentinnen Herrera und Carrasco. Im Gespräch mit worldsbk.com verriet die Katalanin, wie sie sich als WorldWCR-Fahrerin fühlt: «Es ist cool und ein schönes Gefühl, wenn dich deine Leute im Fernsehen sehen und dich unterstützen», freut sich Sanchez. «Das ist mir vorher noch nie passiert. Jetzt werde ich um Fotos und Interviews gebeten – und das nicht nur auf der Rennstrecke. Wenn ich nach Hause komme, habe ich viele Dinge nebenher zu erledigen. Auch mein Job bei Catalunya Radio als MotoGP-Kommentatorin ist der Sichtbarkeit zu verdanken, die diese Meisterschaft bietet. Die WorldWCR hat mir die Möglichkeit gegeben, zurück in die Elite zu kommen.»

Auch eine Teilnahme an anderen Meisterschaften schließt sie nicht aus: «Wenn man mir die Möglichkeit gibt, mit einer Wildcard in anderen Kategorien zu fahren, werde ich auch nicht nein sagen, denn ich war immer dafür, mit Männern zu fahren», betonte Sanchez. «Es geht aber nicht darum, mit Männern oder Frauen zu fahren, sondern mit schnellen Leuten. Man lernt viel, wenn man mit Männern fährt, vor allem wenn sie besser sind als man selbst, ganz einfach. So wie ich jetzt viel von den schnellsten WorldWCR-Fahrerinnen lerne, weil sie sehr erfahren sind.»

Zum Stellenwert der Frauen-WM hat Sanchez ebenfalls eine klare Meinung: «Es gibt zwei Visionen: die eine besagt, dass die WorldWCR eine in sich abgeschlossene Meisterschaft ist, die andere, dass sie ein Sprungbrett ist. Ich denke, sie kann beides sein. Man muss einfach für sich abschätzen, was man tun möchte und wie weit man glaubt, gehen zu können. Es gibt Frauen, die nur in dieser Meisterschaft Rennen fahren wollen und das ist okay. Für die anderen möchte ich, dass die Tür weiterhin offen bleibt, um irgendwo anders eine Wildcard zu bekommen. Ich glaube, dass man alles kombinieren kann.»

Gleichzeitig betonte Sanchez, wie wichtig es sei, dass so viele Fahrerinnen aus unterschiedlichen Nationen an der Meisterschaft teilnehmen. «Das ist gut für das Wachstum in allen Teilen der Welt, besonders im ersten Jahr. Es gibt Leute, die nicht einmal wissen, dass es die WorldWCR gibt.»

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