Lucy Michel (20) knackt 25.000 Euro-Marke

Promi-Dichte bei der WM. Lucy Michel mit Alvaro Bautista
Ohne Moos nix los. Diese Erfahrung dürften auf jeden Fall alle die schon gemacht haben, die schon einmal versucht haben, im Motorradsport Fuß zu fassen. Und je höher man klettert, desto voller muss das Konto sein, wenn man, vom Talent mal abgesehen, mithalten will. So ähnlich ging es Anfang des Jahres auch Lucy Michel. Die schnelle Frau aus Sachsen hatte von den Verantwortlichen der Frauen-Weltmeisterschaft WorldWCR, die sechs Mal im Rahmen der Superbike-WM an den Start geht, den Zuschlag für eine zweite Saison erhalten.
Schon das Einstiegsjahr 2024 war eine finanzielle Herausforderung. Doch gemeinsam mit Teamchef Stefan Laux entschied man, den Sprung auf die Weltbühne erneut zu wagen. «Lucy ist im Flow und hat eine zweite Chance verdient», begründete Laux seine Entscheidung, bei der er nicht nur als Teamchef agiert, sondern auch als Finanzier einspringt.
Gemeinsam entschloss man sich, eine Crowdfunding-Aktion zu starten. Nachdem Lucy Michel in den sozialen Medien für sich und ihren Sport geworben hatte, fand ihre Idee unter anderem auch den Weg zu den SPEEDWEEK.com-Lesern. Und die zeigten sich gemeinsam mit anderen Geldgebern offen für die außergewöhnliche Idee und machten die Geldbörsen auf. Von 5 bis 2000 Euro war alles an Spenden dabei. Am 6. März 2025 war dann die angepeilte Marke von 25.000 Euro geknackt und Lucy Michel im Glück.
«Ich bin sprachlos», meinte Michel beim Blick auf den Kontostand. «Mein Teamchef hatte das eingerichtet, aber wir habe es natürlich permanent verfolgt. Dass eine so große Fan-Gemeinde so dahintersteht. Wahnsinn.» Die zum Teil, milde ausgedrückt, unqualifizierten Kommentare in den sozialen Medien quittiert Lucy Michel mit einem Schulterzucken. «Deswegen hatten wir ja dieses Format gewählt», erklärt sie. «Dann konnte jeder geben, was er will und kann, oder auch nicht. Ich wurde im letzten Jahr so oft angesprochen, dass mich Leute gerne unterstützen würden, aber eben nicht die riesigen Mittel haben. So konnte man jetzt auch 20 Euro geben.»
Die größte Spende über 2000 Euro kam von einem ihr Unbekannten. Wer die Aktion bis heute verpasst hat, kann gerne noch seinen Teil zum Budget beitragen. Das Crowdfunding-Konto ist noch geöffnet.
Nach den Testfahrten über den Jahreswechsel geht es Anfang April mit dem offiziellen WM-Test im italienischen Cremona weiter. Mit der einen oder anderen Geldsorge weniger. «Mein Dank geht auch an das Team von SPEEDWEEK.com und die Unterstützung durch die Medien», fügt Michel noch an. «Ohne die Verbreitung wäre bestimmt nicht so viel zusammengekommen.»
Bei SPEEDWEEK.com kann man dann regelmäßig nachlesen, was aus dem Geld geworden ist und wann Lucy Michel die Zinsen in Form von WM-Punkten an ihre Fans und Förderer ausbezahlt.