Matthias Walkner: «Das war nicht Sandfahren»
Matthias Walkner: Sturz im zweiten freien Training
Was früher eine Selbstverständlichkeit war, ist heute eine Ausnahme: Dass ein Motorradrennfahrer als Weltmeister seine angestammte Startnummer gegen die Nummer 1 eintauscht. Antonio Cairoli etwa fährt seit Jahren seine 222 spazieren, in der MotoGP-WM beharrte Valentino Rossi stets auf der 46.
MX3-Weltmeister Matthias Walkner liess es sich hingegen nicht nehmen, die Saison 2013 mit der 1 statt der 52 in Angriff zu nehmen. «Das ist aber das einzige, was sich geändert hat. Ansonsten ist alles gleich geblieben, ich bin als Weltmeister kein anderer Mensch geworden. Die Karten sind neu gemischt», sagte der Champion, dessen Mission Titelverteidigung dieses Wochenende in Valkenswaard beginnt. «Ich bin voll motiviert», versicherte der KTM-Pilot.
Walkner reiste etwas geschwächt an. «In den letzten zwei Wochen war ich krank. Bei dem Wetter ist es aber kein Wunder, wenn man sich eine Grippe holt...» Wegen der diesen Winter oft schlechten Witterung kam Walkner weniger als erhofft zum Testen. «Wir fahren mit dem gleichen Material wie 2012. Das neue Modell (Anm.: 450-ccm-KTM) kommt aber bald. Damit werden wir testen und wenn es ‹ready to race› ist, auch noch diese Saison in der WM einsetzen.»
Das ungewöhnlich kalte Wetter machte dem 26-jährigen Österreicher – und dem ganzen MX3-Feld – auch in Valkenswaard zu schaffen. Die MX3-WM ist beim Niederlande-GP nur das Rahmenprogramm der Hauptklassen MX1/MX2, deshalb stand das erste Training am Ostersonntag schon um 8 Uhr in der Früh auf dem Programm. «Die Strecke war noch gefroren. Das war weit weg von Sandfahren. Wenn wir dann um 17 Uhr Rennen fahren, wird es komplett anders sein. Der Zeitenmonitor hat auch nicht funktioniert.»
Bei der Frage nach seinen Titelrivalen muss der Weltmeister rätseln. «In der MX3-WM weisst du nie, wer die ganze Saison fährt. Martin Michek und Klemen Gercar sind sicher wieder vorne dabei. Filip Neugebauer auch, aber ich weiss nicht, ob er bei allen Rennen dabei ist», stellte Walkner fest.
Der KTM-Pilot stellte sich am Sonntagmorgen als Zuschauer an die Strecke, als die MX1-Klasse trainierte. Träumt er von der Rückkehr in die Königsklasse? «Die MX1 bleibt ein langfristiges Ziel. Aber es spielen viele Faktoren eine Rolle, natürlich auch die Finanzen wegen der Überseerennen. Wenn du nicht in die Top-Ten fahren kannst, ist es unerschwinglich. Dieses Jahr konzentriere mich mich ganz auf MX3, danach schaun´ mer mal.»