Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Hakan Carlqvist: Der Schmerz als ständiger Begleiter

Von Harry van Hemmen
Hakan Carqvist (63) ist tot

Hakan Carqvist (63) ist tot

Als Motocross-Rennfahrer war der zweifache Weltmeister Hakan Carlqvist unerbittlich. Aber er nahm sich zwischendurch bei einem WM-Lauf auch mal Zeit für einen Schluck Bier.

Der gestern im Alter von nur 63 Jahren in Frankreich unter bisher ungeklärten Verhältnissen verstorbene Hakan Carlqvist, 250-ccm-Motocross-Weltmeister 1979 auf Husqvarna und 500-ccm-World Champion 1983 auf Yamaha (6 Punkte vor Malherbe/Honda), hätte eigentlich gar nie Motocross-Rennfahrer von Weltklasseformat werden dürfen.

Denn zu Beginn seiner 250-ccm-WM-Karariere stürzte «Carla» schwer und zog sich dabei einen komplizierten Bruch der Kniescheibe zu. Der Doktor prophezeite ihm damals: «Wenn du mit dem Motocross nicht aufhörst, wirst du mit 50 Jahren in einem Rollstuhl sitzen.»

Dieses Schicksal ließ sich zwar vermeiden. Aber Carlqvist wurde während seiner gesamten Karriere von Schmerzen begleitet, sie ließen ihn auch nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn nicht im Stich, denn er fügte seinem geschundenen Körper weitere Schäden zu. Der Schwede stürzte bei TV-Aufnahmen mit einer Husaberg schwer, er fiel vom Dach seines Hauses.

Aber Hakan Carlqvist zeichnete sich ins einer aktiven Zeit durch seine entschlossene, mutige Fahrweise aus – und er gab auch später nie auf.

Seine Wegbegleiter haben ihn als launenhaften Menschen in Erinnerung, aber er hatte ein gutes Herz. Der einzige im Team, der immer kühlen Kopf bewahrte, wenn «Carla» wilde Attacken ritt, war sein langjähriger Mechaniker Tommy Jansson.

Die japanischen Yamaha-Mitarbeiter suchten manchmal das Weite, wenn der wilde Schwede wieder einmal Werkzeug durch das Arbeitszelt schleuderte.

Ein einmaliges Ereignis wird der Motocross-Welt für immer in Erinnerung bleiben.

1988 gewann Carlqvist den Halbliter-Motocross-GP in Namur/Belgien, obwohl er gegen Ende des Rennens einen Stopp einlegte – und sich ein Bier genehmigte.

Sein Bruder wartete auf diesen Augenblick mit dem Bier in der Hand im «Citadel Café» auf dem tiefsten Punkt der berüchtigen Zitadellen-Strecke in Namur.

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