Jeffrey Herlings: Wechsel nach Amerika wird ein Thema
MXGP-Weltmeister Jeffrey Herlings
Der Niederländer Jeffrey Herlings muss vier weitere Wochen pausieren, er wird also auch den nächsten MXGP-Event am 24. März in Matterley Basin in England verpassen. Dazu auch den Grand Prix in Valkenswaard (31. März) und womöglich sogar jenen in Pietramurata (Trentino) am 7. April. «Heute wurden die Drähte aus dem Knöchel rausgezogen, dadurch haben wir auch ein neues Röntgenbild bekommen», erkärte Motorsport-Direktor Pit Beirer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Heilung verläuft sehr gut, aber er braucht sicher noch einmal weitere vier Wochen Pause. Für England fällt Jeffrey also sicher aus. Der WM-Titelgewinn ist immer schwierig, aber wenn du die ersten zwei oder drei Grand Prix verpasst, klar, dann wird es doppelt schwierig. Er muss jetzt fit werden. Und sobald er fit ist, werden wir ihn fahren lassen.»
Jeffrey Herlings hat sofort nach seiner Verletzung den Wechsel in die US-Outdoor-Championship ins Spiel gebracht, weil diese erst im Mai beginnt. Beirer: «Für Jeffrey wäre es die Möglichkeit, 2019 eine komplette Rennserie zu fahren. Aber es geht nicht nur um ihn, es geht auch um unser Team in Amerika, in dem wir hervorragende Fahrer haben. Wir haben dort ein komplett intaktes Team. Es geht auch um ein Team in Europa, das dann keinen Fahrer mehr hat… Es gibt in diesem Zusammenhang also einige Fragezeichen. Ich bin von Herlings bisher dazu nicht gefragt worden. Aber wir werden jetzt über die US-Outdoor-Championship nachdenken. Momentan haben wir noch keinen Zeitdruck. Wir werden das entscheiden, sobald Herlings fit ist und einmal eine Woche lang Motorrad gefahren ist. Dann werden wir überlegen, auf welchem Kontinent er uns am meisten helfen kann.»
«Wir haben eigentlich mit Cairoli und Herlings zwei Topfahrer in der MXGP-WM», hält Beirer fest. «Aber momentan haben wir nur noch Tony, der zwar den ersten Grand Prix gewonnen hat. Aber mit einem Topfahrer allein hätten wir 2019 eine sehr dünne Eisdecke. Deshalb fühle ich mich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, wenn ich sage, Herlings soll 2019 nach Amerika gehen. Denn selbst wenn er nimmer Weltmeister werden kann, tut er uns gut, wenn er im Team ist und Stärke zeigt.»
Pauls Jonass war 2017 MX2-Weltmeister auf KTM und 2018 Vizeweltmeister. «Er wäre dann logischerweise mit KTM in die MXGP aufgestiegen», erzählt Beiter. «Wir haben aber in der Topklasse schon Herlings und Cairoli unter Vertrag gehabt. Dabei hat Cairoli schon vor drei Jahren gesagt, er fährt jetzt vielleicht noch ein Jahr. Gott sei Dank fährt er immer noch und führt die WM an. Es wäre also schade, wenn er schon in Pension wäre. Jorge Prado als MX2-Weltmeister klopft auch schon an… Gleichzeitig haben wir auf der Husqvarna-Seite bei uns keine Siegfahrer gehabt, deshalb haben wir Pauls Jonass zu Husky rübergeholt. So müssen wir in der MXGP momentan mit Cairoli allein fahren, wenn Herlings nach Amerika geht. Es wird der Tag kommen, an dem Tony etwas anderes machen wird als Motocross-Rennen zu fahren. Deshalb wäre es mir am liebsten, wenn Herlings möglichst bald fit würde und bald die restliche Motocross-Weltmeisterschaft bestreiten könnte.»