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Coronavirus und der Deutschland-Grand-Prix

Von Thoralf Abgarjan
Das Bundesland Sachsen-Anhalt, wo der Große Preis von Deutschland stattfindet,  ergriff heute Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus

Das Bundesland Sachsen-Anhalt, wo der Große Preis von Deutschland stattfindet, ergriff heute Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus

Das Bundesland Sachsen-Anhalt ergriff heute einschneidende Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Doch das Virus bedroht auch die Durchführung des Großen Preises von Deutschland am 24. Mai.

Laut Serienvermarkter Infront soll die WM am 17. Mai in Maggiora mit dem dritten Lauf fortgesetzt werden. Eine Woche später, am 24. Mai, soll nach aktuellem Plan der Deutschland-Grand-Prix im Talkessel von Teutschenthal (Sachsen-Anhalt) stattfinden.

Das UEFA-Exekutivkomitee hat nach mehreren Krisensitzungen am heutigen Dienstag (17.03.2020) die für diesen Sommer in Italien geplante Fußball-EM bereits abgesagt und auf 2021 verschoben.
Aus gutem Grund. Denn Epidemien entwickeln sich nicht linear, quadratisch oder kubisch. Die Zahl der Erkrankungen wächst nicht gleichbleibend (konstant) über einen bestimmten Zeitraum, sondern sehr viel stärker. Man spricht von einem 'exponentiellen Wachstum'. Die Exponentialfunktion ist allerdings die am stärksten wachsende Funktion, die jede Potenzfunktion (x2, x3 ... xn) früher oder später 'überholt'.

Aus dem bisherigen Verlauf der Epidemie ist bekannt, dass eine infizierte Person durchschnittlich zwei bis drei weitere Personen ansteckt, die Zahl der Infizierten wächst bei jeder Ansteckungsrunde nahezu ungebremst.

Deshalb wird im Moment alles unternommen, um die Weiterverbreitung einzudämmen. Deutschland steht noch ganz am Anfang der Epidemie. Doch die Zahlen geben wenig Anlass zur Entwarnung. Alles läuft wie vorhergesagt bzw. wie es zuvor in China und Italien beobachtet wurde.

Dass der WM-Lauf am 17. Mai in Maggiora (Italien) stattfindet, scheint demnach wenig wahrscheinlich. Zur Durchführung des Grand Prix of Germany gibt es noch keine offizielle Stellungnahme. Aber die Verläufe der Pandemie sind in den betroffenen Ländern sehr ähnlich - nur zeitverzögert.

Es geht darum, Zeit zu gewinnen. Das Bundesland Sachsen-Anhalt, in dem der Deutschland-Grand-Prix ausgetragen werden soll, war eines der letzten Bundesländer, in dem erste bestätigte COVID-19-Fälle auftauchten. Halle an der Saale, nur 16 km vom Talkessel entfernt, war die erste deutsche Großstadt, in der Schulschließungen angeordnet wurden.

Die Behörden reagierten schnell und richtig. Alles hängt nun davon ab, ob sich die Bevölkerung der Situation angemessen verhält. Klar ist: Die Pandemie kann nur durch strikte Quarantänemaßnahmen im Zaum gehalten werden.

Sachsen-Anhalts Landesregierung griff nun durch. Heute wurde eine Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus erlassen. Bereits ab dem morgigen Mittwoch tritt sie in Kraft. Der Einzelhandel schließt bis auf Ausnahmen der täglichen Versorgung. Für Veranstaltungen gelten strengste Auflagen. Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen und Ansammlungen von mehr als 50 Teilnehmern sind ab sofort verboten. Für kleinere Veranstaltungen gelten ebenfalls strenge Auflagen. Alle öffentlichen Einrichtungen werden geschlossen. Kinderspielplätze dürfen nicht mehr genutzt werden.
Die heute erlassenen Regelungen gelten bis zum 19. April. Alles hängt davon ab, ob die Epidemie bis zu diesem Zeitpunkt besiegt ist.

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