Deutschland-GP: Hintergründe zur Verschiebung
Im Talkessel von Teutschenthal finden seit Jahrzehnten WM-Läufe statt
Am heutigen Mittwoch, 18.3.2020, wurde die Zahl von 10.000 bestätigten COVID-19-Fällen für Deutschland durchbrochen. Die Dunkelziffer ist noch beträchtlich höher.
Der Große Preis von Deutschland, der am 24. Mai im Talkessel von Teutschenthal im Bundesland Sachsen-Anhalt geplant war, wurde nach der heute getroffenen Entscheidung auf den 9. August verschoben.
Das Bundesland Sachsen-Anhalt war das letzte deutsche Bundesland, in dem offiziell registrierte COVID-19-Fälle auftraten. Gleichzeitig war es auch das erste Bundesland, welches Schulschließungen und andere Maßnahmen einleitete. Halle an der Saale, 16 km vom Talkessel entfernt, schloss als erste deutsche Großstadt am 12. März sämtliche Schulen.
Wenn infizierte Personen - wie bisher bekannt - durchschnittlich zwei bis drei weitere Personen anstecken, wächst die Zahl bei jeder Ansteckungsrunde exponentiell, d.h. ungebremst. Bei frühem Handeln kann allerdings auch viel Schaden von der Bevölkerung abgewendet werden.
Die Kehrseite der Medaille: Der Epidemieverlauf benötigt in diesem Falle mehr Zeit. Die Wachstumskurve der Neuinfektionen steigt zwar nicht mehr so rasant schnell, verlängert sich aber über die Zeit. Der Vorteil: Die Belegungen medizinischer Versorgungskapazitäten verteilen sich über einen größeren Zeitraum. So können real Menschenleben gerettet werden.
Deshalb ist die heute von der FIM und Serienvermarkter 'Infront Moto Racing' bekanntgegebene Entscheidung, den Deutschland-Grand-Prix sowie den Maggiora-Termin zu verlegen, eine ausgewogene Maßnahme.