Corona-Pandemie: Gautier Paulin hat es kommen gesehen
Für Gautier Paulin war die vorläufige Saisonpause keine Überraschung
Die MXGP-Meetings in Matterley Basin und Valkenswaard sind noch wie geplant über die Bühne gegangen, seit nun einem Monat ist in der Motocross-WM aber nichts mehr passiert. Die dritte (Neuquen) und vierte (Trentino) Veranstaltung wurden abgesagt. Für Yamaha-Werkspilot stand bereits etwas früher fest, dass an einem normalen Renntrieb nicht mehr zu denken sein wird.
«Nach Valkenswaard hatten wir abends um 22.15 Uhr ein Treffen mit allen Teammitgliedern. Zu diesem Zeitpunkt wurde uns allen klar, dass die Situation ernst ist. Ich entschied zu meiner eigenen Sicherheit und auch für die Sicherheit der Mechaniker, keine Rennen mehr zu fahren», sagte der Franzose. «Ich war sogar überrascht, dass wir überhaupt die ersten beiden Gps fahren konnten. Noch mehr überrascht wäre ich gewesen, wenn Argentinien stattgefunden hätte!»
«Ich habe es kommen gesehen. Nicht die Pandemie in dieser Größe, das konnte niemand. Aber als wir zuletzt bei unserem Hausarzt waren, sagte ich meiner Frau, sie soll sich alles fürs Baby verschreiben lassen, was eventuell gebraucht wird. Wir reisen viel und ich wollte nicht, dass wir irgendwo stranden und einen Engpass haben.»
Stand heute soll die Saison Anfang Juni in Orlyonok/Russland fortgesetzt werden. Ob die wegen der Coronavirus-Pandemie europa- und weltweit verhängten Maßnahmen bis dahin soweit gelockert sind, bleibt abzuwarten.
«Bis dahin sind es noch zwei Monate. Aber wer garantiert uns, dass es klappen wird», grübelt der 30-Jährige. «Also werde ich mich auf mich selbst konzentrieren und wie es auch kommt, ich werde bereit sein – das muss ich für meinen Job tun. Ich liebe es sowieso, mich fit zu halten und werde das beste aus der verrückten Situation machen.»
Sehr entbehrlich empfindet der Yamaha-Pilot sein derzeitiges Leben sowieso nicht.
«Für mich ist es nicht so viel anders als in jedem Winter. Ich treffe mich mit niemanden, gehe nicht aus und feiere nicht. Ich mache nichts außer essen, schlafen, mich um die Familie kümmern und trainiere. Ich habe alles was ich brauche, um fit zu bleiben», meinte Paulin. «Ich werde aber im Haus trainieren, weil ich nicht krank werden will. Mein normales Training kann ich trotzdem durchziehen, auch wenn ich es etwas verändern musste.»