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MXGP Switzerland: Einer sagt immer Nein

Von Rolf Lüthi
Darf in der Schweiz nicht sein: Ein Motocross-Fan erlebt sein Idol live auf der Strecke

Darf in der Schweiz nicht sein: Ein Motocross-Fan erlebt sein Idol live auf der Strecke

«Man muss schon ein sehr grosser Optimist sein, um zu glauben, dass in der Schweiz wieder eine MXGP stattfindet», sagt Organisator Willy Läderach.

Von 2016 bis `18 fand in Frauenfeld jeweils eine Runde der Motocross-WM statt. Mit jeweils mehr als 30.000 Zuschauern und Live-Übertragungen am Schweizer Fernsehen waren diese Rennen sowohl kommerziell wie sportlich ein voller Erfolg.

Vor der ersten Durchführung glaubten die in einer abgeschotteten Blase lebenden Grünen wohl, da würden kaum Zuschauer kommen, und bekämpften den Anlass nicht mit voller Kraft. Das änderte sich nach der ersten Veranstaltung.

In der Schweiz haben die Umweltverbände das Instrument des Verbandsbeschwerderechts – sie können gegen Bauprojekte Beschwerde einreichen. Da es auch eine Baubewilligung braucht, um nur vorübergehend eine Motocross-Piste zu errichten, können die Umweltverbände dieses juristische Instrument nutzen, um potentielle Veranstalter finanziell, nervlich und zeitlich auszuhungern. Details wie eine regionale Wertschöpfung von drei Millionen Franken kümmern grüne Ideologen nicht.

«Pro Natura, WWF, VCS und wie die alle heissen, die machen aus Prinzip immer Einspruch, wenn es um Motorsport geht», erklärt Willy Läderach, OK-Präsident der drei WM-Veranstaltungen. «Die haben Geld und juristisch geschultes Personal, da können wir als Veranstalter nicht mithalten. Auch die Behörden fürchten die Macht dieser Verbände, weil diese sich nicht scheuen, gegen Behörden oder deren Entscheidungen vor Gericht vorzugehen.»

Läderach gab nach dem letzten MXGP 2018 keineswegs klein bei. «Wir sind an den Projekten Nummer 11 und 12. Aber es läuft immer gleich. Zu Beginn des Genehmigungsverfahrens ist niemand strickt gegen Motocross, man nimmt das aufwändige Verfahren auf sich, aber ganz am Schluss ist dann doch jedes Mal einer, der Nein sagt: Die Verwaltung der Armeegelände, ein Landbesitzer, eine kantonale Behörde.»

Für die Durchführung einer Motocross-WM braucht es rund 10 Hektar Fläche, davon entfällt nur etwa ein Viertel auf die Piste. Drei Viertel werden für das Fahrerlager mit Showmeile und Hospitality benötigt, diese Fläche muss darum ein befestigtes Areal sein. Das ist der Grund, warum man den MXGP nicht auf dem Gelände des Ostermontags-Motocross durchführen kann: Eine WM-würdige Piste liesse sich erstellen, aber das Fahrerlager entspricht den Anforderungen bei weitem nicht.

Zu den ganzen Schwierigkeiten kommt nun die Coronakrise hinzu. «Wenn ich in diesen Tagen mit einem Bewilligungsverfahren für ein Motocross daherkomme, winken die Behörden ab – die haben jetzt andere Sorgen», sagt Läderach (79). «Wenn wir aber nicht spätestens im Juli eine Bewilligung für 2021 haben, wird das nichts. Ich bin immer positiv eingestellt, aber derzeit muss man schon ein sehr grosser Optimist sein, um zu glauben, dass in der Schweiz wieder ein MXGP stattfindet.»

Abgesagt ist auch das Ostermontags-Cross in Frauenfeld, das zur Schweizer Meisterschaft gezählt hätte. Doch da gibt OK-Präsidentin Andrea Läderach, Willys Tochter, Entwarnung. «Wir sind ein etablierter Veranstalter, wir haben Reserven, die man im Normalfall braucht, um eine Absage wegen schlechtem Wetter zu überbrücken.» Das Ostermontags-Motocross wird auch 2021 stattfinden. Der Veranstalterclub MRSV feiert dann sein 125-jähriges Bestehen, das Motocross das 60-jährige Jubiläum.

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