Cross-Legende Greg Albertyn: Ein Traum wurde wahr
Greg Albertyn 1994 auf der Johnson-Suzuki
Greg Albertyn (46) ist bis heute der erfolgreichste Motocrosser des afrikanischen Kontinents und ein Sympathieträger des Sports. Vor der 125er-GP-Saison 1992 verbrachte Albertyn mit seinem damaligen Honda-Teamkollegen Dave Strijbos viel Zeit bei der Saisonvorbereitung in seiner Heimat Südafrika. Bestens vorbereitet gewann «Albee» dann gleich den ersten Grand Prix im spanischen Jerez für das Team von Jan de Groot. Es war zugleich sein erster GP-Sieg. Danach entbrannte ein heftiger Dreikampf zwischen Strijbos, dessen Landsmann Pedro Tragter (Suzuki) und Albertyn.
Nach dem vorletzten Event in den Niederlanden und fünf Laufsiegen in Folge hatte Albertyn plötzlich 59 Punkte Vorsprung auf seinen erfahrenen niederländischen Teamleader Dave Strijbos. Ein einziger Punkte fehlte noch zur Krone. «Wir hätten ja damals eigentlich in Brasilien fahren sollen, aber das Rennen wurde gestrichen und dann nach Mill in den Niederlanden verlegt. Die niederländischen Jungs dachten, das wäre ihre Chance um sich die WM-Führung wieder zu schnappen. Aber ich bin wirklich gut gefahren», blickte er zurück. Der entfesselte Albertyn konterte nämlich mit den Rängen 1-3-1 und dem Tagessieg.
In Japan sicherte sich Albertyn dann den 125er-WM-Titel mit Rang 6 im ersten der damals noch drei Läufe. «Es war eine unglaubliche Erleichterung», erinnert sich Albertyn, der 1995 in die USA wechselte und nach einigem Verletzungspech im Jahr 1999 für Suzuki den AMA-Outdoor-Meistertitel sichern konnte.
Zurück zu 1992: «Damals fiel in Japan eine unheimlich große Last von meinen Schultern. Niemand aus Südafrika hatte jemals zuvor einen WM-Titel gewonnen. Es war alles, wovon ich geträumt hatte, seit ich zwölf Jahre alt war. Es war so ein großartiger Moment. Es war ein unglaubliches Gefühl», verriet der streng gläubige «Albee» gegenüber dem MXGP-Online-Magazin.
1993 gewann Albertyn für de Groot als Rookie souverän die 250er-WM. Seine Honda war in Sachen Werksteilen wie schon 1992 mit den Bikes der japanischen Konkurrenz von Suzuki und Yamaha nicht vergleichbar. Seine Gegner in diesem Jahr waren auf der Strecke Stars wie Alex Puzar, Donny Schmitt, Stefan Everts, Bob Moore, Trampas Parker, Marnicq Bervoets oder Kurt Nicoll.
Ein echter Königskampf war auch das Jahr 1994, als Albertyn im Johnson-Suzuki-Werksteam von Sylvain Geboers erst beim Finale in Gaildorf die Titelverteidigung sicherstellen konnte. Sein Gegner war Stefan Everts, der damals ausgerechnet für das Kawasaki-Werksteam von Jan de Groot unterwegs war.
Albertyn wohnt auch heute noch in den USA. Sein langjähriger Erfolgs-Mechaniker Ian Harrison – ebenfalls ein Südafrikaner – ist mittlerweile an der Seite von Roger de Coster federführend im Renn-Management von KTM USA.