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Jorge Prado (GASGAS): Starkes Blitz-Comeback in Riola

Von Adam Wheeler
Ein strahlender Jorge Prado

Ein strahlender Jorge Prado

Mit dem zweiten MXGP-Tagesrang in Riola Sardo überraschte Red Bull-GASGAS-Werksfahrer Jorge Prado so kurz nach seiner Schulterverletzung auch sich selbst.

Jorge Prados breites Grinsen auf dem Podium des Sardinien-GP am Sonntag erzählte seine eigene Geschichte: Zwei Wochen nachdem er sich eine Schulter ausgerenkt (GASGAS ließ offen, auf welcher Seite) und den Italien-GP in Maggiora verpasst hatte, kam er im tiefen Sand von Riola Sardo in beiden Läufen als Dritter ins Ziel und machte im Titelrennen wieder etwas Boden gut.

Vor dem Sensationssieg von Calvin Vlaanderen (Yamaha) war Prado der einzige MXGP-Pilot gewesen, der die Siegesserie von WM-Leader Tim Gajser (HRC) in Portugal unterbrochen hatte. Der GAGAS-Werksfahrer stand zudem in den ersten fünf Grand Prix fünf Mal auf dem Podest. Nach seinem Trainingsunfall machte sich aber die Sorge breit, die Verletzung könnte seine Saison maßgeblich beeinträchtigen. Nun schürte der Spanier jedoch wieder die Hoffnungen für seinen Heim-GP Ende Mai.

«Ich sollte gar nicht hier sein», gestand Prado in Riola, nachdem er seiner Überraschung schon auf dem Podium mit ungläubigen Gesten in Richtung Red Bull GASGAS Factory Team Ausdruck verliehen hatte. «Ich arbeitete mit dem besten Physiotherapeuten so hart wie möglich», verriet er im Anschluss. «Es ging nicht nur um eine ausgerenkte Schulter, sondern eine kleine Fraktur und beschädigte Bänder. Die Schulter war aber stark genug und ich hatte keine Schmerzen, was das Wichtigste war. Ich erholte mich ziemlich gut. Riola ist nicht die einfachste Strecke und ich wusste gar nicht, ob ich hätte starten können. Am Samstag war ich aber recht gut dabei und am Sonntag war das Ziel, einige Punkte zu holen. Am Ende als Gesamtzweiter auf dem Podium zu stehen, ist ein großartiges Comeback.»

«Jetzt können wir uns über den Spanien-GP Gedanken machen», blickte Prado voraus. «Ich habe zwei Wochen, in denen ich arbeiten kann. Im Vorjahr war es der beste Grand Prix der Saison und ich erwartet wieder etwas Ähnliches. Ich hoffe, ich kann um den Sieg kämpfen.»

Beim harten Crash im Qualifying von Riola war das Glück auf seiner Seite. «Glücklicherweise ist der Schulter nichts passiert», gab der 21-Jährige Entwarnung.

Nicht zuletzt wegen Mattia Guadagninis überraschenden Wechsel aus der MX2- in die MXGP-Klasse und damit auf die MC 450F war im Vorfeld des Sardinien-GP spekuliert worden, Prado würde möglicherweise für einen längeren Zeitraum ausfallen und vielleicht sogar eine Operation in Betracht ziehen. Seine Last-Minute-Entscheidung für ein Antreten in Riola Sardo machte sich bezahlt.

Zum Aufstieg seines italienischen Teamkollegen erläuterte Prado: «Er ist ein großer Kerl für die 250er, das war ein bisschen schwierig. Es wird gut, zusammen trainieren zu können und eine Referenz zu haben. Er ist ein guter Fahrer, hoffentlich können wir zusammenarbeiten und uns gegenseitig pushen.»

Ergebnis MXGP Riola Sardo:

1. Clavin Vlaanderen (NL), Yamaha, 1-1
2. Jorge Prado (E), GASGAS, 3-3
3. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 8-2
4. Maxime Renaux (F), Yamaha, 6-4
5. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 4-6
6. Brian Bogers (NL), Husqvarna, 5-5
7. Tim Gajser (SLO), Honda, 2-12
8. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 11-8
9. Jeremy van Horebeek (B), Beta, 10-9
10. Pauls Jonass (LT), Husqvarna, 9-10
11. Ruben Fernandez (E), Honda, 16-7
12. Alberto Forato (I), GASGAS, 14-11
13. Alvin Östlund (S), Yamaha, 12-13
14. Brent van Doninck (B), Yamaha, 7-20 (DNF)
15. Jordi Tixier (F), KTM, 15-14
16. Henry Jacobi (D), Honda, 13-19
17. Christophe Charlier (F), Yamaha, 19-
18. Ben Watson (GB), Kawasaki, 17-15
19. Hardi Roosiorg (EST), KTM, 21-16
20. Miro Sihvonen (FIN), Honda, 20-17
21. Arminas Jasikonis (LTU), Yamaha, 18-21 (DNF)
22. Mitchell Evans (AUS), Honda, 22-22 (DNF)

MXGP WM-Stand nach WM-Runde 8:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 367
2. Maxime Renaux (F), Yamaha, 288, (-79)
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 264, (-103)
4. Jorge Prado (E), GASGAS, 260, (-107)
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 234, (-133)
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 213, (-154)
7. Brian Bogers (NL), Husqvarna, 205, (-162)
8. Jeremy van Horebeek (B), Beta, 189, (-178)
9. Clavin Vlaanderen (NL), Yamaha, 178, (-189)
10. Pauls Jonass (LT), Husqvarna, 172, (-195)
11. Alberto Forato (I), GASGAS, 149, (-218)
12. Ben Watson (GB), Kawasaki, 137, (-230)
13. Jordi Tixier (F), KTM, 118, (-249)
14. Mitchell Evans (AUS), Honda, 114, (-253)
15. Henry Jacobi (D), Honda, 103, (-264)
16. Brent van Doninck (B), Yamaha, 95, (-272)
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20. Tom Koch (D), KTM, 41, (-326)

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