Bobryshev (Honda):«Gehöre noch nicht zum alten Eisen»
Evgeny Bobryshev sieht sich einer verschärften Konkurrenz ausgesetzt
Die ersten Runden der MXGP-WM 2015 waren für den 27-jährigen Russen zwar beschwerlich, aber für ihn geht es beständig aufwärts.
Evgeny Bobryshev hatte in den letzten Monaten und Jahren wenig Glück und er braucht nach seiner Verletzungspause noch Zeit, um das fahrerische Niveau zu erreichen, das ihm im Jahre 2011 seinen ersten Sieg in beim Deutschland-Grand-Prix in Teutschenthal einbrachte. Die Saison 2011 war sein erstes Jahr als Honda-Werksfahrer und sein zweites Jahr in der Premiumklasse MXGP.
Im letzten Sommer erlitt er beim Italien Grand-Prix in Maggiora einen doppelten Beinbruch, der seine Saison ruinierte. HRC ließ ihn nicht fallen und nahm den Russen für 2015 an der Seite von Gautier Paulin erneut unter Vertrag. Aber ‘777’ musste für sein Comeback hart arbeiten und erreichte in Argentinien nun erstmals die Top-5. Vielleicht wäre sogar ein Podium möglich gewesen, wenn er nicht im zweiten Lauf von Shaun Simpson abgeräumt worden wäre, der ohne Hinterradbremse in die Honda des Russen krachte.
Bobryshev resümiert: «Die ersten GPs waren eher schwierig, weil ich lange keine Rennen mehr gefahren bin. Im Training lief alles perfekt, aber als ich zu den WM-Läufen kam, war alles plötzlich ganz anders. Ich merkte, dass mir die Rennpraxis fehlte und ich noch mehr Zeit brauche, um Top-Speed im Rennen zu erreichen.»
Aber Bobryshev bleibt zuversichtlich. «Langsam bekomme ich meine Selbstsicherheit und die Fitness für die Rennen zurück. Es ist nur eine Frage der Zeit. Manche Leute hatten mich schon abgeschrieben. Deshalb freut es mich besonders, dass das Team weiter hinter mir steht und an meine Fähigkeiten glaubt. Ich bin nicht die Sorte Mensch, die wie ein Feuerwerk explodiert. Wenn ich auf dem Leistungsstand bin, auf das Podium zu fahren, werde ich auch dort stehen.»
In seiner fünften WM-Saison sieht sich der Russe einer verschärften Konkurrenz ausgesetzt, die in diesem Jahr stärker als je zuvor ist. «Wir haben ?in dieser Saison einige gute MX2-Fahrer, die in die MXGP-Klasse gewechselt sind. Das Feld ist enger zusammengerückt. Heute wird an jeder Position bis ans Limit gekämpft. Das Feld ist kompakter und es geht viel enger zu als früher. Das ist natürlich super für die Fernsehbilder, aber viel härter für uns Fahrer.»
Wann kann Bobryshev sein Leistungsniveau wieder erreichen, das 2011 zum Grand-Prix-Sieg führte? «Ich bin mir nicht sicher», erwidert der Russe, «ich hatte in den letzten Jahren so viel Pech und ich versuche, dieses Niveau Schritt für Schritt wieder ?anzupeilen. Ich brauche aber noch weitere Rennen ohne neue Verletzungen oder Unterbrechungen. Wenn mir das gelingt, wird man den wahren 'Bobby' wieder auf der Rennstrecke erleben. Ich habe noch viel vor - und das Team ebenfalls.»