Dennis Baudrexl wurde abgeräumt und träumt vom GP
Dennis Baudrexl ist vor seinem ersten MXGP aufgeregt
Eigentlich ging Dennis Baudrexl ohne großen Druck in die Rennen «Am Güpl», einem Truppenübungsplatz in Ried, der einmal im Jahr beim ADAC Masters anstatt von Panzern mit Motocross-Maschinen befahren wird. Bereits in der Qualifikation am Samstag fühlte sich Baudrexl körperlich nicht ganz auf der Höhe, dazu kamen Probleme mit dem Setting seiner KTM. Mit Rang 14 in seiner Gruppe reichte es gerade so, um sich für die Finalrennen am Sonntag zu qualifizieren.
Dort lief es anfangs für den talentierten Deutschen ordentlich, für Rang 14 gab es immerhin sieben Punkte. Baudrexl: «Mein Speed war wirklich gut, ich bin ganz klar auf Nummer sicher gefahren.»
Der Plan mit der Sicherheit war im zweiten Lauf schnell Makulatur. «Ich war in der Startkurve ganz vorn mit dabei, als plötzlich rechts neben mir Ullrich auftaucht und ihm einen Augenblick später das Vorderrad wegrutschte. Da gab’s kein Ausweichen mehr, ich ging zu Boden und hatte auf mir drauf auch noch Nico Aubin liegen, der ebenfalls in den Sturz verwickelt war. Ich denke, Ullrich hat das Gas zu lange stehen lassen. Als ich als Letzter wieder losfuhr, war meine Gabel verdreht und der Kupplungshebel so gut wie rum. Ich wollte aber unbedingt das Rennen zu Ende fahren, man weiß ja nie, wer noch alles ausscheidet.»
Nicht genug jedenfalls, um in die Punkte zu kommen: Mehr als Rang 26 im Ziel und Rang 21 in der Tageswertung war für ihn nicht drin.
Kommendes Wochenende startet Baudrexl beim Lauf zur Österreichischen Staatsmeisterschaft auf der neuen Strecke in Rietz, unmittelbar neben dem Freizeitpark «Area 47 Tirol». Doch bereits jetzt denkt der KTM-Pilot nur an den Grand Prix in 14 Tagen im berühmten Talkessel zu Teutschenthal, wo der Bayer das erste MXGP-Rennen seines Lebens bestreiten wird: «Also aufgeregt bin ich schon. Man steht nicht jeden Tag neben Cairoli und Desalle am Gatter. Im Prinzip hab’ ich aber nichts zu verlieren und freue mich auf das Wochenende.»
Ein vieldiskutiertes Thema sind im Moment die GP-Wildcards, die aber nach Baudrexls Meinung gar nicht mehr existieren: «Ich weiß, dass mein Team für mich 1000 Euro Startgebühr direkt an Luongo zahlt und 300 Euro werden an Lizenzgebühr für den DMSB fällig, die ich bezahle. Aber es gibt keine Meldung oder Ähnliches durch den DMSB und es geht auch nicht nach Leistung oder Punkten. Jeder Fahrer kann sich bei Youthstream anmelden, wer das Geld bezahlt, der fährt. Fertig. So ist meine Kenntnis.»