15-jähriger Jorge Prado – der spanische Ken Roczen
Jorge Prado zählt gerade mal 15 Jahre und ist die große Hoffnung seiner Landsleute auf einen WM-Titel. Er wurde 65er-Weltmeister, holte 2015 im ersten Jahr sofort die 125er-EM und erinnert in seiner Karriereplanung stark an den deutschen Superstar Ken Roczen.
2016 startet Prado in der EMX250 und fährt sofort um Podiumsplätze mit. Prado schildert seinen Saisonverlauf: «Es ist mein erstes Jahr in der Klasse, ich muss lernen. Der Titel in der 250er-EM war nicht unser Ziel. Die erste Runde in Valkenswaard verpasste ich, weil ich mir vorher das Schlüsselbein brach. Mein erstes Rennen war der Lauf in Lettland, von da an ging es bergauf. Jetzt sind wir in der Spur, ich war mehrmals auf dem Podium. Lommel fahre ich auf jeden Fall, bei Frauenfeld bin ich mir noch nicht sicher.»
Der nächste Schritt für den jungen Spanier ist die WM. Prado kann es gar nicht erwarten, sich mit den besten MX2-Piloten im GP-Zirkus zu messen: «Ich denke, nächste Saison werde ich komplett die MX2-WM fahren. Dann bin ich 16 und werde viel lernen. Vielleicht fahre ich auch diese Saison noch einen MX2-WM-Lauf. Was die Zukunft angeht, möchte ich zunächst in der WM erfolgreich sein und dann in die Staaten wechseln. Letzten Winter war ich zwei Monate drüben, das war schon Klasse.»
Wie für die anderen Werksfahrer, die sich den Weg nach Tensfeld machten, war das Rennen im Ostseesand ein ideales Training für die gefürchtete Sandhölle im belgischen Lommel. Prado gab sein Debüt in Tensfeld im ADAC Youngster Cup und konnte zufrieden die lange Heimreise antreten. «Ich war dort das erste Mal und der Sand war schon schwierig. Es ist nicht wie in Belgien und Holland, sondern eher wie der Sand am Meer. Im ersten Lauf hatte ich nach der Hälfte etwas Probleme, in den letzten Runden war es ein schöner Kampf mit Bas Vaessen, in dem ich leider den Kürzeren zog. In Lauf 2 gelang mir der Holeshot, die Führung konnte ich ohne Probleme bis ins Ziel verteidigen.»
Prado ist nicht nur ein Meister auf der KTM, sondern kümmert sich auch intensiv um seine Fans und sein Image in der Öffentlichkeit. Auf seinem Facebook-Profil hat der Teenager mehr als 167.000 Likes, was einen Spitzenwert für einen so jungen Motocrosser darstellt. Prado weiß um die Bedeutung dieser Medien: «Ich hab eine Menge Fans zuhause in Spanien, aber auch ganz viele aus Südamerika. Ich finde diese Social-Media-Geschichte ganz wichtig. Das gefällt den Sponsoren und auf den Rennen habe ich dadurch immer mehr Fans – und zwar auf der ganzen Welt. Normalerweise mache ich die Arbeit auf Facebook selbst, manchmal schreibt auch meine Mutter für mich.»