Bas Vaessen (Suzuki): «Die Amis haben mehr drauf»
Bas Vaessen ist Youngster-Cup-Champion 2016
Große Aufregung herrschte im Suzuki-Lager nach dem ersten Lauf am Schützenbühlring. Was war passiert? Die Rennleitung hatte nach 10 Minuten aufgrund der widrigen Bedingungen abgebrochen. Bas Vaessen kam mit dem superklebrigen Schlamm jedoch erst kurz vor Rennabbruch zurecht, da war er aber schon mehrfach gestürzt und nur Neunter. Sein härtester Kontrahent Sihvonen (FIN) wurde auf Position 4 gewertet und hatte so nach einer speziellen Punkteregel des DMSB einen Punkt Vorsprung vor dem allerletzten Lauf.
Das setzte bei Suzuki-Pilot Vaessen zusätzliche Kräfte frei, der Holländer kam aus dem Gatter wie ein wilder Stier und ging als Erster in die Hoffmeisterkurve. Die Strecke war durch den stärkeren Regen wieder besser befahrbar und Bas Vaessen fuhr Sieg und Titel sicher nach Hause. Vaessen jubelte im Ziel: «Die letzten zwei Runden waren die längsten in meinem Leben, gefühlt und auch in Wirklichkeit. Ich habe an nichts gedacht, wollte nur auf Nummer Sicher gehen. Und jetzt wird gefeiert!»
Alle Ergebnisse aus Holzgerlingen
Der neue Youngstercup-Champion kam direkt vom letzten WM-Lauf in Glen Helen und hatte in Holzgerlingen immer noch mit Jetlag zu kämpfen. Mit seinem US-Gastspiel am 'Berg der Amerikaner' zeigte sich Vaessen zufrieden. «Nach einem Crash in der Startrunde von Lauf 1 lief es nicht mehr so gut bis in das Ziel. Dafür war der zweite Heat okay, ich konnte den schnellen Jungs ganz gut folgen und mit Rang 13 war ich auch zufrieden. Ein bisschen gewundert hat mich, dass ich keine Probleme mit der Hitze hatte. Das hatte ich nicht erwartet, denn es war brütend heiß. Zwischen den Läufen habe ich mich übrigens in einer Mülltonne voller Eis abgekühlt, die mein Dad organisiert hatte.»
Die kleinen Unterschiede zwischen Amerika und Europa blieben Bas Vaessen natürlich nicht verborgen. Der legendären Strecke und den US-Piloten zollte der junge Holländer seinen vollen Respekt. «Das Heftigste in Glen Helen waren die Bergauf-Passagen. Wenn ich innen war, hatte ich kaum eine Chance, hochzukommen. Außen war es dagegen besser zu fahren. Wir hatten dort alle das Benzin, was die Amerikaner fahren. Das hat schon Einiges ausgemacht. Für mich war es toll, gegen die US-Piloten zu fahren, die ich nur vom TV kenne. Am meisten hat mich Forkner beeindruckt, der Junge war unglaublich schnell. Das wird der nächste Superstar der Amis. Ich hab auch das eine oder andere Schwätzchen gehalten, so mit Chris Alldredge, das war sehr interessant. Ich glaube, ich könnte dort auch ganz gut mithalten, aber es sind schon verschiedene Welten, Europa und Amerika. Die Amerikaner haben es im Motocross einfach mehr drauf, den Hammer herauszuholen, die Intensität im Rennen ist höher als hier.»
Meisterschaftsstand ADAC MX Masters
Dennis Ullrich, 240 Punkte
Harri Kullas, 228 Punkte
Thomas Kjer Olsen, 222 Punkte
Meisterschaftsstand ADAC MX Youngster Cup
Bas Vaessen, 230 Punkte
Miro Sihvonen, 220 Punkte
Stefan Ekerold, 208 Punkte
Meisterschaftsstand ADAC MX Junior Cup
Rene Hofer, 175 Punkte
Meico Vettik, 148 Punkte
Maksim Kraev, 137 Punkte
Holzgerlingen: Privatfahrerwertung in der Klasse ADAC MX Masters
1. Maik Schaller (Rudersberg), 109 Punkte
2. Patrik Bender (Beibertal), 86 Punkte
3. Michel Kaschny (Borstel-Hohenraden), 75 Punkte
Holzgerlingen: Markenwertung in der Klasse ADAC MX Masters
1. KTM, 271 Punkte
2. Husqvarna, 238 Punkte
3. Suzuki, 205 Punkte
4. Honda, 143 Punkte
5. Kawasaki, 129 Punkte
6. Yamaha, 68 Punkte