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Gespann-WM: Niederländischer GP in Oss verschoben

Von Axel Koenigsbeck
Vergangene Zeiten: WM-Spitzenreiter Vanluchene 2018 in Oss

Vergangene Zeiten: WM-Spitzenreiter Vanluchene 2018 in Oss

Wie schon befürchtet, findet das für den 18./19. September angesetzte WM-Rennen der Motocross-Gespanne in Oss/Niederlande nicht statt. Ersatz soll es vier Wochen später an gleicher Stelle geben.

«Aufgeschoben ist nicht aufgehoben», lautet in solchen Fällen der Kommentar des Volksmunds. Nachdem der WM-Auftakt im tschechischen Jinin völlig problemlos über die Bühne ging, stellt sich natürlich die Frage, warum das beim zweiten Grand Prix in Oss nicht entsprechend funktionieren soll. Rien Willems, Pressesprecher von WSC, erläutert die Terminverschiebung in englischer Sprache. Dem Sinn nach übertragen ergibt sich folgender Sachverhalt: In den Niederlanden werden derzeit nur Ein-Tages-Veranstaltungen erlaubt. Um dies formal zu gewährleisten, wurden am Wochenende vom 17./18. Juli die EMX am Samstag und der MXGP am Sonntag ausgetragen. Die Teams beider Klassen waren in komplett getrennten Blasen untergebracht, weit abseits des Publikums.

Auf dem Zuschauer-Campingplatz kam es jedoch zu ernsthaften Zwischenfällen, die sogar Einsätze der Polizei und der Ambulanz erforderten. Nach dem GP stiegen die Inzidenzwerte laut RIVM, dem niederländischen Pendant zum Robert-Koch-Institut, steil an, nachdem sie zuletzt auf niedrigem Niveau lagen. Für die Behörden war dies Anlass genug, die Genehmigung für den Sidecar-GP zurückzuziehen.

Zweifellos haben manche MX-Fans ihrem Sport mit ihrem Verhalten auf dem Campingplatz einen Bärendienst erwiesen, indem sie über die Stränge schlugen. Schließlich ist es in diesen Zeiten umso mehr geboten, die ohnehin immer gültigen Regeln einzuhalten – schon, um Politik und Behörden keinen Anlass für weitere Restriktionen zu geben.

Aus medizinischer Sicht ist allerdings kritisch anzumerken: Wie in Deutschland werden auch in den Niederlanden untaugliche Methoden eingesetzt. Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft sind weder PCR- noch Antigen-Test geeignet, verlässliche Aussagen zum Infektionsgeschehen zu treffen. Abgesehen von der erheblichen Ungenauigkeit dieser Verfahren werden immer noch Test-Positive sowie tatsächlich Infizierte, und damit potenziell Infektiöse, munter in einen Topf geworfen. Solange die Politik – aus welchen Gründen auch immer – nicht seriöse wissenschaftliche Erkenntnisse der Infektiologie zur Grundlage ihrer Entscheidungen macht, werden wir vor allem für die Randsportarten noch zahlreiche Terminverschiebungen und Absagen erleben – mit Sicherheit auch 2022.

Veranstalter und WSC hoffen, dass sich die Lage wieder beruhigt und der Grand Prix der Niederlande am 16./17. Oktober stattfinden kann. Damit würde die Titel-Entscheidung vom tschechischen Kramolin nach Oss vertagt. Allerdings scheint auch der WM-Lauf in Estland am 25./26.9. auf wackligen Füßen zu stehen. Da bleibt nur eines: Abwarten und hoffen, dass an den Schaltstellen Menschen mit Verstand, Sachkenntnis und Empathie für unseren Sport arbeiten.

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