MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

MX-Gespann-WM: Vanluchene/Bax verteidigen die Führung

Von Axel Koenigsbeck
Starker Auftritt: Doppelsieg für Etienne Bax/Nicolas Musset

Starker Auftritt: Doppelsieg für Etienne Bax/Nicolas Musset

Beim zweiten Durchgang der auf vier Grands Prix reduzierten Seitenwagen-WM trumpften Etienne Bax/Nicolas Musset mit zwei klaren Motocross-Laufsiegen in Lange in Estland auf.

Ausdauernder Nieselregen sorgte vor allem am Samstag für schwierige Streckenbedingungen. Schnell bildeten sich auf dem sandigen Boden tiefe Spuren, womit die Überholmöglichkeiten deutlich eingeschränkt waren. Wer nach dem Start nicht vorne dabei war oder im losen Sand stecken blieb, hatte seine Chancen auf eine Top-Platzierung verspielt.

So erging es im ersten Lauf Koen Hermans/Glenn Janssens. Die WM-Dritten von 2019 kamen zwar gut vom Gitter los, strauchelten dann aber. Etienne Bax/Nicolas Musset konnten nicht mehr ausweichen und fuhren auf. Allerdings bekamen die Weltmeister ihr Gespann schneller wieder frei und betrieben mit Rang 9 Schadensbegrenzung. Derweil behaupteten Marvin Vanluchene/Robbie Bax ihre Führung über die gesamte Distanz gegen Julian Veldman/Ondrej Cermak.

Während die Schweizer Gespanne auf die über 2300 Kilometer weite Reise verzichteten, waren Joachim Reimann/Wiliam Leutwyler und Adrian Peter/Miroslav Zatloukal wieder mit von der Partie. Das badisch-helvetische Duo kam mit den Bedingungen gut zurecht und punktete mit Rang 13. Leer ging dagegen die deutsch-tschechische Formation aus. «Wir haben uns am Start verkalkuliert. Weil Daniel Willemsen normalerweise ein Kandidat für die ersten drei beim Start ist, stellten wir uns hinter ihm auf. Aber dann gerieten wir außen ins Lose», berichtete Peter. Am Multiweltmeister und seinem französischen Beifahrer Rodolphe Lebreton lag es sicher nicht, stand das Duo doch am Schluss mit auf dem Podium.

Besser lief es für die zuvor Gestrauchelten im zweiten Durchgang. Bax/Musset fuhren recht mühelos ihren ersten WM-Sieg vor Veldman/Cermak ein, Hermans/Janssens wurden Dritte. Reimann/Leutwyler konnten ihre Form vom ersten Lauf bestätigen und sahen als 14. vor Peter/Zatloukal die Zielflagge. Dabei retteten sich letztere mit defekter Vorderbremse über die Distanz, nachdem sie einem zu überrundenden Gespann nicht ausweichen konnten.

Den dritten Lauf konnten wiederum Bax/Musset für sich entscheiden. Diesmal mussten sie vor allem Vanluchene/Bax auf Distanz halten. Das Duell um den dritten Podiumplatz entschieden Veldman/Cermak gegen Kert Varik/Lari Kunnas für sich. Nach einem schlechten Start landeten Peter/Zatloukal auf dem 17. Platz. Reimann brach das Rennen nach sieben Runden ab, weil Beifahrer Leutwyler wegen einer Knieblessur aufgeben musste.

Bleibt zu erwähnen, dass Jake Brown/Joe Millard als Teilnehmer mit der weitesten Anreise den Vorteil der wenigen Linksläufer nicht in entsprechende Resultate umsetzen konnten. Zwar qualifizierten sich die Briten für einen Start in der ersten Reihe, versandeten dann aber jenseits der Top-Ten-Plätze. Ein Wiedersehen gab es mit dem vierfachen Beifahrer-Weltmeister Kaspars Stupelis. Zuletzt 2019 mit Etienne Bax siegreich, stand der Lette nun bei Routinier Gert Gordejev im Boot.

Als Trostpflaster für den abgesagten WM-Lauf veranstaltete der MSC Wieslauftal zum zweiten Mal zeitgleich seine «Sidecarcross Practise Days». Bei bestem Spätsommerwetter nutzten die angereisten Gespannteams die Trainingsmöglichkeiten auf dem Rudersberger Kurs. Auch die österreichischen WM-Fahrer Benjamin Weiss/Patrick Schneider waren vor Ort. Wegen mangelnder Trainings- und Rennmöglichkeiten verzichteten die Vorarlberger in diesem Jahr auf die kurze GP-Runde, wollen aber 2022 wieder starten.

Vorerst bleibt zu hoffen, dass die beiden weiteren Grands Prix in Kramolin/CZ (9./10. Oktober) und Oss/NL (16./17. Oktober) tatsächlich stattfinden.

Resultate Motocross-Gespann-WM Lange/EST:

1. Lauf: 1. Vanluchene/R. Bax (B/NL), WSP-Zabel. 2. Veldman/O. Cermak (NL/CZ), CPD-Mega. 3. D. Willemsen/Lebreton (NL/F), WSP-Zabel. 4. Varik/Kunnas (EST/FIN), WSP-Husqvarna. 5. Leferink/Beleckas (NL/LV), VMC-Husqvarna. 6. I. Kops/Horton (NL/GB), WSP-Zabel. 7. Van Werven/Van den Bogaart (NL), WSP-TM. 8. Gordejev/Stupelis (EST/LV), WSP-Husqvarna. 9. E. Bax/Musset (NL/F), WSP-Zabel. 10. Cerny/Chopin (CZ/F), WSP-Jawa. 11. T. van der Lagemaat/de Veene (NL/B), WSP-Zabel. 12. J. Brown/J. Millard (GB), VMC-Zabel. 13. Reimann/Leutwyler (D/CH), VMC-Zabel. 14. J. Keuben/N. Debruyne (NL/B), VMC-Zabel. 15. Saan/Niittsoo (EST), WSP-Zabel. 16. Boukal/Boukal (CZ), WSP-Zabel. 17. Hermans/Janssens (NL/B), WSP-AMS. 18. Reesna/Lina (EST), WSP-Husqvarna. 19. Poldsaar/Peever (EST), VMC-KTM. 20. S. van der Veldt/A. van der Veldt (NL/NL), WSP-Husqvarna.

2. Lauf: 1. E. Bax/Musset. 2. Veldman/O. Cermak. 3. Hermans/Janssens. 4. Vanluchene/R. Bax. 5. Varik/Kunnas. 6. J. Keuben/N. Debruyne. 7. Leferink/Beleckas. 8. D. Willemsen/Lebreton. 9. Normak/Kasesalu (EST), VMC-Zabel. 10. Gordejev/Stupelis. 11. I. Kops/Horton. 12. T. van der Lagemaat/de Veene. 13. Boukal/Boukal. 14. Reimann/Leutwyler. 15. Peter/Zatloukal (D/CZ), WSP-Zabel. 16. Saan/Niittsoo. 17. Wisselink/van Gaalen (NL), WSP-Zabel. 18. S. van der Veldt/A. van der Veldt. 19. Poldsaar/Peever. 20. J. Brown/J. Millard.

3. Lauf: 1. E. Bax/Musset. 2. Vanluchene/R. Bax. 3. Veldman/O. Cermak. 4. Varik/Kunnas. 5. Hermans/Janssens. 6. J. Keuben/N. Debruyne. 7. D. Willemsen/Lebreton. 8. Normak/Kasesalu. 9. Leferink/Beleckas. 10. I. Kops/Horton. 11. J. Brown/J. Millard. 12. Cerny/Chopin. 13. Gordejev/Stupelis. 14. T. van der Lagemaat/de Veene. 15. Wisselink/van Gaalen. 16. Saan/Niittsoo. 17. Peter/Zatloukal. 18. Karing/Lamp (EST), WSP-KTM. 19. S. van der Veldt/A. van der Veldt. 20. Boukal/Boukal.

Stand nach 6 von 12 Läufen: 1. Vanluchene, 137 Punkte. 2. Veldman 133. 3. E. Bax 120. 4. Varik 103. 5. D. Willemsen 94. 6. Hermans 83. 7. Leferink 66. 8. Keuben 63. 9. Cerny 58. 10. Boukal 53. 14. Heinzer 32. 17. Reimann 26. 20. Hofmann 17. 25. Peter 10.

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