SidecarCross: Sergei Scherbinin nach OP verstorben
Mit dem Namen Scherbinin verbinden Szenenkenner vor allen den Vizeweltmeister Evgeny von 2006. Doch bereits drei Jahrzehnte zuvor war Vater Sergei im FIM-Cup (1971–1974) und in der Europameisterschaft (ab 1975) recht erfolgreich. Und dies trotz Eisernem Vorhang und weiter Wege.
1973 tauchte Sergei Scherbinin mit Beifahrer Boris Poganowsky erstmals bei einem Cup-Rennen im niederländischen Makkinga auf und wurde auf Anhieb Zweiter. Ein dritter Platz zwei Wochen später in Holbaek/DK genügte dem Duo für den neunten Gesamtrang. Zu dieser Zeit nahmen allerdings viele Spitzenteams nur sporadisch an der FIM-Serie teil. Starts in Frankreich waren deutlich lukrativer.
Zwei Jahre später legte der Ekaterinburger (damals noch Swerdlowsk) mit einem weiteren neunten Rang nach. Mittlerweile stand Pjotr Lygin im Boot, der Hubraum des Boxers war auf 900 Kubik gewachsen. 1977 folgten EM-Platz 10, 1978 Rang 13. An der Weltmeisterschaft (ab 1980) nahm Scherbinin dann nicht mehr teil, wohl aber an internationalen Rennen wie zum Beispiel 1986 in Oubenice/CSSR oder 1990 in der Schweiz und den Niederlanden. Mittlerweile hieß sein Kampfgerät KR-1000. Daneben holte der Werksfahrer elf nationale Titel, zehn davon zu UdSSR-Zeiten, den letzten 1993. Damit dürfte Scherbinin als erfolgreichster sowjetischer Gespanncrosser in die Geschichte eingehen. In den 2000er-Jahren betreute er seinen Sohn Evgeny bei dessen Aufstieg zum Vizeweltmeister.
Der am 15. Dezember 1950 geborene Sergei Kuzmich Scherbinin verstarb am vergangenen Freitag (31. März 2023) 72-jährig im Zusammenhang mit einer Wirbelsäulen-Operation.