Formel 1: Abschied in der Unterhose

Bengt Aberg im Alter von 76 Jahren verstorben

Von Thoralf Abgarjan
Bengt Aberg ist im Alter von 76 Jahren verstorben

Bengt Aberg ist im Alter von 76 Jahren verstorben

Im Alter von 76 Jahren ist der zweifache 500er Weltmeister Bengt Aberg aus Schweden verstorben. Seine Weggefährten Willy Bauer und Heinz Hoppe erinnern sich an die gemeinsame Zeit Ende der 1960er und Anfang der 1970er.

Bengt Aberg aus Schweden, zweifacher Motocross-Weltmeister der 500ccm-Königsklasse (1969 und 1970), verstarb am 6. März 2021 an den Folgen einer Diabetes-Erkrankung. Der Husqvarnapilot unterbrach 1969 die Siegesserie des deutschen CZ-Werksfahrers Paul Friedrichs, der die 500er-WM von 1966 bis 1968 dominierte. Aberg setzte Anfang der 1970er Jahre auf Husqvarna den Siegeszug der Zweitakter fort. 1970 feierten Bengt Aberg, Arne Kring und Ake Jonsson den totalen schwedischen Dreifach-Triumph. Die 3 Top-Piloten der Weltmeisterschaft fuhren sämtlich auf schwedischen Husqvarna-Motorrädern.

Willy Bauer, der in dieser Ära gegen Aberg in der Weltmeisterschaft fuhr, erinnert sich: «Bengt war ein echtes Naturtalent. Er hat nicht so viel trainieren müssen und war trotzdem unglaublich schnell, so wie auch der kürzlich verstorbene Joel Robert. Sein Markenzeichen war sein Kautabak, der ja in den nordischen Ländern sehr weit verbreitet ist. Ich habe das einmal probiert und war direkt etwas benebelt. Er und sein Mechaniker, das war ein echtes Dream-Team, das zur damaligen Zeit Maßstäbe setzte.»

Auch Heinz Hoppe trat gegen Aberg in der Weltmeisterschaft an und hat den Schweden in bester Erinnerung behalten: «Aberg war zu dieser Zeit einer der Besten. Er war aber nicht nur ein hervorragender Sportler, sondern auch ein Sportkamerad, wie man sich ihn nur wünschen konnte: Immer hilfsbereit und gut gelaunt. Damals hatten die Fahrer noch viel engeren Kontakt. Heute hat jeder sein hermetisch abgeriegeltes Zelt und die Fahrer treffen sich nur noch auf der Strecke. Wir haben früher nach dem Rennen jeden Sieg gemeinsam gefeiert. Es ist schade, dass Bengt schon so früh verstorben ist.»


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