Burton, Kenseth, Earnhardt & Co.: Ärger über Kante
Ob Dale Earnhardt über den neuen Flügel twittert?
Der jüngste NASCAR-Tourer – der so genannte «Gen 6 car» – gibt unter den Piloten einiges zu reden: Bei Testfahrten in Daytona hatten die Fahrer bemängelt, dass die Autos zu wenig Abtrieb aufbauen.
Das Umgekehrte passierte nun bei weiteren Tests auf dem Charlotte Motor Speedway …
Wir erinnern uns: Im 2,5-Meilen-Oval von Daytona war die Heckkante auf 4 inches Höhe (10,16 cm) begrenzt und auf eine Maximal-Breite von 53 inches (1,3462 Meter). Auch die Stossstange wurde geändert, um das Windschatten-Fahren schwieriger zu gestalten. Was in einem Crash von Dale Earnhardt junior mit Marcos Ambrose sowie einem Dutzend weiterer Fahrer gipfelte!
In Charlotte nun rückten die Fahrer mit einer Heckkante von 7,25 inches Breite aus (18,415 cm), in einer Gesamtbreite von 61 inches (= 1,5494 Meter). Der Gen-6-Wagen ist kürzer, breiter und leichter als die 2012er Sprint-Car-Renner. Auch die Balance links/rechts wurde geändert (2012: 793,8 kg/771,1 kg – 2013: 762/734,8).
Ergebnis: Das Auto mit grösserer Heckkante produziert fast doppelt so viel Abtrieb wie das Superspeedway-Auto.
Veteran Jeff Burton (590 Starts, 21 Siege) erklärt: «Die Faustregel ist, je besser die Wagen auf der Strasse liegen, desto dichter kann man einem Gegner folgen. Das wird sich besonders auf den schnellen Kursen bemerkbar machen. Mehr Abtrieb bedeutet für mich, dass ich mehr Möglichkeiten erhalte, das Auto für einen Angriff zu positionieren. Daher erwarte ich unterm Strich besseren Sport.»
Allerdings: Der neue Spoiler hinten ist so hoch, dass sich die Fahrer über eingeschränkte Sicht beklagen. «Dieser Flügel ist ein Mist», stellt Matt Kenseth knackig fest (Sprint-Cup-Champion 2003).
Mögliche Lösung: Die Kante aus durchsichtigem Lexan bauen.