Michael Waltrip Racing: 2014 nur noch zwei Autos
Martin Truex Jr.
Neue Zeitrechnung bei Michael Waltrip Racing nach dem Skandal von Richmond: Wie das Team am Montag verkündete, wird sich die Mannschaft «reorganisieren» und von einem derzeitigen NASCAR Sprint-Cup-Team mit drei Autos auf ein Team mit nur noch zwei Boliden im kommenden Jahr schrumpfen. Das dritte Auto soll nur noch zu Entwicklungszwecken in Teilzeit bei ausgewählten Rennen eingesetzt werden.
Martin Truex Jr., der derzeit noch den NAPA-gesponsorten No. 56 Toyota fährt, sowie Teamchef Chad Johnston haben die Freigabe erhalten, mit anderen Teams zu verhandeln. Daneben reduziert MWR das Team um 15 Prozent.
Ironischerweise war der 33-jährige Truex, der im Juni in Sonoma seine Serie von 218 Rennen ohne Sieg durchbrach, ein unschuldiges Opfer des negativen Ausgangs des Rennens in Richmond. Clint Bowyer hatte in den letzten Runden einen unerklärlichen Dreher, der das Ergebnis und damit auch die darauf folgende Startaufstellung der NASCAR Playoffs (Chase for the Sprint Cup) beeinflusste.
Brian Vickers wurde aufgefordert, länger in der Box zu bleiben als notwendig. Zu diesem Zeitpunkt war Truex für die Playoffs qualifiziert. Durch den späteren Punktabzug verpasste er nun allerdings die NASCAR-Chase 2013.
Die NASCAR griff nicht nur bei Truex durch. Auch General Manager Ty Norris, der Vickers anwies, in der Box zu bleiben, wurde bestraft und auf unbestimmte Zeit suspendiert. Laut Medienberichten trägt Norris nun den Titel «Director of business development», wodurch er keine Wettbewerbsrolle mehr inne hat.
Passend zu den zahlreichen Hiobsbotschaften kam nun eine neue hinzu: Bei einer Routineuntersuchung wurde bei Vickers erneut ein kleines Blutgerinnsel in der rechten Wade entdeckt. Für ihn ist die Saison beendet.
Ironie der Geschichte: Gegen Bowyer unternahm die NASCAR nichts, dafür verlor Truex seinen Sponsor NAPA, was wiederum zur Reduzierung des Teams führte.
«Unsere Ziele der Reorganisation waren zweigeteilt: Zum einen wollten wir die Konkurrenzfähigkeit unserer Rennteams steigern, zweitens eine stabile Organisationsstruktur etablieren», sagte Mitbesitzer Rob Kauffman. «Der Fokus des Teams war, das eine Prozent zu finden, das uns von einem Chase-Teilnehmer zum Cup-Champion macht. Die Neuausrichtung bringt uns näher an dieses eine Prozent. Heute ging es darum, was wir tun mussten und nicht was wir tun wollten. Es war uns wichtig, es diejenigen, deren Jobs es betrifft, früh wissen zu lassen. Ein Großteil von ihnen bleibt bis zum Saisonende bei uns.»
«Wir haben große Unterstützung von Toyota, Toyota Racing Development, 5-hour ENERGY, PEAK, Aaron’s, AAA Mid-Atlantic und anderen Partnern, die es uns ermöglichen, auf dem höchstmöglichen Level zu fahren», sagte MWR-Gründer und Mitbesitzer Michael Waltrip. «Wir sind zuversichtlich, dass unsere Konkurrenzfähigkeit mit den beiden Teams und einem sehr aktiven Testteam einen Schritt nach vorne macht. Wir setzen auch unseren guten Job abseits der Strecke fort, was immer ein Hauptanliegen unserer Organisation war. Rob und ich möchten jedem danken der dabei geholfen hat, dass MRW ein Siegerteam geworden ist. Wir sind bestrebt, das Streben nach Erfolg auf und abseits der Strecke fortzusetzen.»