Misano, 1. Lauf: Checa bleibt eine Macht
Von Jörg Reichert
© Gold & Goose
Carlos Checa ist auf Miller gut vorbereitet
Auf der Pole-Position stand zum ersten Mal in dieser Saison nicht Carlos Checa (E/Ducati), sondern Tom Sykes (GB) mit seiner Kawasaki. Der Brite legte einen perfekten Start hin und verteidigte Platz 1 bis zur ersten Kurve. Hinter dem 25-Jährigen reihten sich Leon Haslam (GB/BMW), Checa und Max Biaggi (I/Aprilia) ein.
Noch im Verlauf der ersten Runde übernimmt Haslam die Führung, doch von hinten machen Checa und Biaggi enormen Druck. Während der Spanier mehrfach vergeblich versucht, die beiden schnellen Vierzylinder-Bikes vor ihm zu überholen, nutzt Biaggi die Power seiner V4-Aprilia und beendet die erste Runde als Zweiter vor Sykes und Checa. In der zweiten Runde macht Biaggi kurzen Prozess mit Haslam und Checa findet eine Lücke an Sykes vorbei.
Erst in der vierten Runde findet der Spanier einen Weg an die bärenstarke BMW von Haslam vorbei und macht sich an die Verfolgung von Biaggi, der nach drei Runden bereits 1,4 sec Vorsprung hat. Aber ohne störendes Hindernis vor ihm kann auch der Ducati-Pilot schneller fahren!
Nach fünf Runden führen Biaggi und Checa bereits um 2,6 sec vor Haslam, dem Marco Melandri (I/Yamaha), Sykes und Eugene Laverty (IRL/Yamaha) im Nacken sitzen. Der Siebtplatzierte Joan Lascorz (E/Kawasaki) hat bereits fast 8 sec Rückstand und hat alle Hände mit Sylvain Guintoli (F/Ducati) und Leon Camier (GB/Aprilia) zu tun.
Neben Jonathan Rea (GB/Honda), der nach einem Crash im Warm-up auf den Rennstart verzichtete, ist das Feld zusätzlich um fünf Teilnehmer reduziert: Michel Fabrizio (I/Suzuki) stürzte in Runde 2, Jakub Smrz (CZ/Ducati) schied nach Highsider in der vierten Runde aus. Troy Corser (AUS/BMW) und Noriyuki Haga (J/Aprilia) steuerten die Boxengassen an. Auch Leon Haslam fliegt auf Position 4 liegend in der zehnten Runde von der Piste.
Nach zehn Runden sind Biaggi und Checa im Parallelflug unterwegs. Den Dritten Marco Melandri haben die beiden Oldies bereits um fünf Sekunden abgeschüttelt. Eugene Laverty hat sich auf Position 4 nach vorne gekämpft, doch Kawasaki-Ass Sykes bleibt gefährlich an seinem Hinterrad.
Mit einem harten Manöver gegen Biaggi übernimmt Checa schon einen Umlauf später das Kommando und versucht den Aprilia-Piloten abzuschütteln. Biaggi kämpft verbissen, doch sukzessive wird die Lücke zu seinem langjährigen GP-Rivalen immer grösser. Fünf Runden vor Schluss hat der Althea-Pilot und souveräne WM-Leader ein komfortables Polster von über zwei Sekunden. Biaggi wiederum hat von hinten auch nichts zu befürchten: Sein Vorsprung auf die Yamaha von Marco Melandri ist auf über 8 sec angewachsen.
Bis zum Zielstrich passiert auf der Strecke nicht mehr all zu viel. Checa, Biaggi und Melandri fahren das Rennen fehlerlos zu Ende. Den Zweikampf zwischen Laverty und Sykes um Platz 4 entscheidet der Kawasaki-Pilot mit einem starken Manöver in der letzten Runde für sich. Damit erreicht Sykes das beste Saisonergebnis für Kawasaki! Durch die zahlreichen Ausfälle bekommt auch Chris Vermeulen (AUS/Kawasaki) auf einem Punkterang ins Ziel – Platz 14 für den Australier.